Ausschreitungen in Tunesien: Behördengebäude in Brand
In Tunesien hat es bei Protesten in mehreren Städten im Zentrum des Landes schwere Ausschreitungen gegeben. Die Polizei setzte Tränengas ein.
KASSERINE afp | In Tunesien hat es bei Protesten in mehreren Städten im Zentrum des Landes schwere Ausschreitungen gegeben. In Feriana und Meknassy seien in der Nacht zu Donnerstag eine Reihe von Behördengebäude in Brand gesetzt worden, berichteten Polizisten und Einwohner.
In beiden Städten habe die Polizei Tränengas gegen die zumeist jugendlichen Demonstranten eingesetzt. Demnach wurden in Feriana eine Steuerbehörde, eine Polizeiwache, ein Verwaltungsgebäude und eine Bank angesteckt, in Meknassy wurden zudem ein Polizeiposten und zwei Polizeiwagen angezündet.
In der unterentwickelten und vernachlässigten Region Kasserine, die eine der Ursprungsregionen des Volksaufstands im Januar 2011 war, hatte es bereits am Mittwoch Proteste gegeben. Einer der Gründe für den Unmut ist die Einführung neuer Steuern auf Transportmittel. Die einflussreiche Gewerkschaft UGTT bezeichnete die Proteste gegen die Steuern als „legitim“.
Auch die regierende Ennahda-Partei äußerte „Verständnis“ für die Proteste und rief zur Überprüfung der Steuern auf, obwohl diese im Dezember mit Unterstützung ihrer islamistischen Abgeordneten verabschiedet worden waren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen
Umgang mit nervigen Bannern
Bundesrat billigt neue Regeln für Cookies