piwik no script img

Ausschluss von Reporter bei ParteitagAfD sagt „Sorry“

Ein Journalist der „Sächsischen Zeitung“ wurde vom sächsischen Landesparteitag der AfD ausgeschlossen. Nun entschuldige sich Generalsekretär Uwe Wurlitzer.

Uwe Wurlitzer, Generalsekretär der Alternative für Deutschland (AfD) in Sachsen Foto: dpa

Dresden epd | Nach dem Ausschluss eines Reporters der Sächsischen Zeitung vom sächsischen Landesparteitag der AfD hat sich Generalsekretär Uwe Wurlitzer bei dem Journalisten entschuldigt. Diese offizielle Entschuldigung gelte für den sächsischen AfD-Landesverband, den Landesvorstand und ihn persönlich, sagte Wurlitzer der Sächsischen Zeitung.

„Unsere Mitglieder müssen beim Umgang mit den Medien noch professioneller werden und gelassener reagieren. Wir müssen noch dazulernen“, sagte der Generalsekretär der AfD Sachsen. Die Redaktion nahm die Entschuldigung an.

Der Chefredakteur der Sächsischen Zeitung, Uwe Vetterick, hatte den Rauswurf des Reporters zuvor scharf kritisiert und von einem einmaligen und inakzeptablen Vorgang in der Geschichte der Zeitung gesprochen. Der Landesparteitag der Sachsen-AfD hatte den Reporter am Samstagnachmittag auf Antrag eines Delegierten ausgeschlossen. Als Begründung wurden angebliche „Hetzartikel“ des Journalisten angeführt, die „Existenzen zerstört“ hätten. Daraufhin musste der Reporter in Begleitung von Ordnern und unter dem Beifall der Parteitagsbesucher den Saal verlassen.

Chefredakteur Vetterick sprach von „erheblichen, ehrverletzenden Vorwürfen“ und einer demütigenden Behandlung eines Journalisten. Auch der Deutsche Journalistenverband (DJV) verurteilte den Ausschluss. Das Vorgehen gegen unliebsame Journalisten habe bei der AfD ganz klar System, sagte DJV-Sprecher Hendrik Zörner am Montag dem epd.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!