Auslöserin des Profumo-Skandals: Christine Keeler ist tot

Das Ex-Callgirl Christine Keeler starb im Alter von 75 Jahren nahe London. Sie stand in den 60er-Jahren im Zentrum einer großen Sex- und Politaffäre.

Schwarz-weiß-Bild von Christine Keeler in einem Auto sitzend

Im Juli 1963: Christine Keeler Foto: ap

FARNBOROUGH afp/dpa | Die Britin Christine Keeler ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Am späten Montagmorgen erlagt sie im südentlischen Farnborough einer Lungenkrankheit, wie einer ihrer Söhne am Dienstag der Zeitung The Guardian mitteilte.

Keeler, Ex-Nachtclubtänzerin und ehemaliges Callgirl, stand in den 60er Jahren im Mittelpunkt des sogenannten Profumo-Skandals – einem der größten Sex- und Politskandale der Nachkriegszeit. Das Bekanntwerden von Keelers Beziehung zu dem britischen Kriegsminister John Profumo führte 1963 zu einer Regierungskrise in London.

Das Verhältnis hatte besondere Brisanz, weil Keeler in der selben Zeit eine Beziehung zu einem sowjetischen Militärattaché unterhielt, der hauptamtlich jedoch Agent war. Die Affäre ließ im Kabinett des damaligen britischen Premierministers Harold Macmillan die Sorge wachsen, beim Bettgeflüster könnten sensible Militärgeheimnisse verraten worden sein. Der verheiratete Profumo musste zurücktreten, nachdem er das Parlament über seine Beziehung zu Keeler und deren Verbindungen zu Iwanow belogen hatte. Im Oktober stürzte die Regierung Macmillan.

„Ich war nur ein 19-jähriges Mädchen, das eine gute Zeit hatte. Ich habe jede Minute davon geliebt“, sagte sie einmal rückblickend auf den Skandal. Doch wenn sie gewusst hätte, was alles passieren würde, wäre sie wohl doch weggerannt – zu ihrer Mutter, sagte Keeler.

In ihren Memoiren behauptete Keeler, sie sei von Profumo schwanger gewesen. Die Affäre wurde 1989 in dem US-amerikanischen Film „Scandal“ mit John Hurt und Bridget Fonda verfilmt. Keeler hatte zwei Kinder, sie war zwei Mal für nur kurze Zeit verheiratet.

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