piwik no script img

Aufklärung über Agrosprit E10Beschränkt wie Brüderle

Redet nicht die FDP dauernd von "mündigen Bürgern"? Aber wenn es ums Auto geht, soll das Kraftfahrt-Bundesamt allen Fahrern sagen, ob ihr Wagen E10 verträgt.

Keine Ahnung und auch noch stolz drauf: FDP-Wirtschaftsminister Brüderle. Bild: reuters

BERLIN taz | Für wie beschränkt halten mich der ADAC und die Verbraucherschützer? Darauf gibt es jetzt eine exakte Antwort: Sie halten mich für so beschränkt wie Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP). Kein schöner Gedanke.

Denn Brüderle gibt zu, er wisse nicht, ob sein eigenes Auto den umstrittenen Treibstoff E10 tanken kann, ohne Schaden zu nehmen. Obwohl die Listen im Internet stehen, obwohl man ja mal beim Hersteller anfragen oder sich an der Tankstelle informieren könnte: Nö, keine Ahnung und auch noch stolz drauf. Und weil die anderen 40 Millionen Autobesitzer in Deutschland offenbar genauso vernagelt vor dieser Frage stehen, soll jetzt das Kraftfahrt-Bundesamt an alle Autohalter Briefe schicken. Darin soll stehen, so ADAC und der Verbraucherzentrale-Bundesverband, ob unser Auto mit E10 absäuft oder nicht.

Für die Bildungsrepublik Deutschland ist das eine Vollbremsung. Und für Rainer Brüderles FDP-Credo des "mündigen Bürgers" sogar der Totalschaden. Denn wir leben doch in Zeiten und unter einer Bundesregierung, wo "Eigenverantwortung!", "Leistungsbereitschaft!!" und "persönliche Initiative!!!" in Marmor gemeißelt als Fixstern der Politik gelten. Sie sorgen sich um Ihre Rente im Alter? Informieren Sie sich und sorgen Sie vor! Sie verlieren den Überblick bei der Wahl der Krankenkasse? Na, dann strengen Sie sich mal ein bisschen an! Die Handy-Tarife verwirren Sie? Ja, dann lesen Sie doch das Kleingedruckte!

Gerade das Gelbe im Schwarzgelben ist sonst immer weit vorn mit dabei, wenn es darum geht, Kundinnen und Kunden möglichst orientierungslos im Irrgarten der Konsumgesellschaft zurückzulassen. "Lasst die Menschen frei entscheiden!", heißt es, wenn eine einfach zu lesende Kennzeichnung für Zucker im Essen wie die Nährstoffampel abgeschmettert wird. Und so sieht es dann auch aus in Deutschland: Die Zahl der überschuldeten Haushalte wächst in einem Maße, dass inzwischen auch Privatleute offiziell pleite gehen können.

Aber - huch! - jetzt geht es ja ums Auto. Und da ist natürlich alles anders. Denn das Auto ist dem Deutschen was dem gemeinen Amerikaner die Schusswaffe ist: Lieb, teuer, potenziell tödlich und mit einer Lobby ausgestattet, die bei jeder Einschränkung mindestens den Weltuntergang prophezeit. Wer solcherart infantil mit einem Fortbewegungsmittel umgeht, von dem kann man offenbar nicht verlangen, er solle klären, was sein Baby denn so zu trinken bekommt - solche Fürsorge des Staates wäre ja etwa bei der Ernährung unserer Kinder überaus wünschenswert. Dabei sind ja nicht einmal Autofahrer ganz so hinter dem Mond: Viele von ihnen sind echte Preisfüchse, wenn es um Billigsprit geht; andere verbringen ihre Zeit bei eBay oder im Autoteileshop, um höchst rational den billigsten Heckspoiler zu erstehen. Manche sollen sogar Abitur haben.

Und klar, es gibt Verlustängste: Wenn das Auto für die Hälfte aller Haushalte in Deutschland den wertvollsten Besitz darstellt, dann haben die Menschen natürlich Angst, dass der Motor sich möglicherweise vom E10-Schluckauf nicht mehr erholt. Aber wer sein knappes Geld auf ein Auto spart, den sollten Verbraucherschützer vielleicht mal darüber aufklären, dass es keine schlechtere Geldanlage gibt als einen Wagen, der schneller an Wert verliert als eine griechische Staatsanleihe.

Aber genau für diese Menschen müssten Minister, ADAC und Verbraucherschützer klare Angaben machen und sich nicht dümmer stellen als sie sind. Dabei ist das mit den Massenbriefen von der Behörde eigentlich gar keine schlechte Idee. Warum kein Schreiben, das mich auf die nächste Krebsvorsorge hinweist? Oder darauf, dass ich immer noch nicht den Stromanbieter gewechselt habe? Man könnte sich viele sinnvolle Mailing-Aktionen vorstellen. Genauso kann man sich aber vorstellen, dass die FDP die Erste wäre, die dann "sozialistische Zwangsbeglückung" schreien würde.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

27 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • FB
    Franz Beer

    Die CDU u FDP verarscht einfach nur Ihre Untertanen.Umweltfreundlich- Ein Witz.Information -NULL.Aber der Bürger ist ja Blöd und kauft und Glaubt.Nach den großzügigen Geschenken an die Atomlobby ,noch ein paar Präsente an die Autoindustrie u Mineralölindustrie.Unter dem Motto.Was aufn Tisch kommt wird auch gegessen.Jetzt sofort.Leider merken Merkel u Co nochnichteinmal wie realitätsfern sie leben u denken.Was ist denn Bitte umweltfreundlich daran Weizen zu verbrennen um Sprit herzustellen der wiederum verbrennt?Mal abgesehen von den Landflächen die gerodet werden in Südameika u Afrika.Selten so inkompetente Politiker gesehen wie Röttgen u Brüderle .Please go Home

  • F
    für_Dumm_verkauft

    Gestern in der Zeitung, Listen von KFZ verschiedener Hersteller.

     

    U. a. steht bei den meisten Importfahrzeugen (Japaner, Koreaner, Franzosen etc.)

     

    bis Baujahr 1995 nicht E 10 tauglich oder ähnlich.

     

    Aber die Opels, VWs, Fords, BMWs und MBs sind bis auf Ausnahmen alle E 10 tauglich.

     

    E 10 taugliche Motoren können ja entwickelt werden! Da gibt es keine Probleme mehr!

     

     

    ??? Hier ist auf die Weitsichtigkeit deutscher Konstrukteure aufmerksam zu machen!!

     

    Wenn ich den veöffentlichten Listen vertrauen soll, wurden von den deutschen Konstrukteuren ja schon um 1990 schon E 10 taugliche Motoren entwickelt.

     

    Hellseher?

     

    Also ich habe 3 deutsche Benziner, BJ um 1992, bisher fahrendie noch ganz gut ...

  • A
    Alkoholfrei

    Mir kann diese Regierung Briefe schicken, soviel sie will.

    Da Frau Merkel nur Mitarbeiter ohne wissenschaftliche Bildung in ihrer Regierung hat, glaube ich denen kein Wort.

  • P
    Peter

    Bei mir kommt auch kein E10 in den Tank. Die Gründe wurden hier schon mehrfach zutreffend genannt.

     

    Sauer bin ich, weil man mich dazu nötigen will.

  • F
    FAXENDICKE

    @ Mensing

     

    Ich denke weder ein Abitur noch ein Studium sind Garant für wirkliche Qualität, Wissen und Können. Fast jeder von diesen Polithanseln hat irgendwie ein Abi hingewurschtelt, alles mögliche studiert teilweise sogar mit Abschluß, aber letztlich wollte die meisten in der freien Wirtschaft dann doch keiner, ergo blieb ja bloß noch die Parteibuchkarriere, denn mit dem nötigen Einfluß in der Politik wird man dann auch für die Wirtschaft interessant. Das nennt sich dann Drehtüreffekt, da bekommen dann die letzten NULLEN und VERSAGER doch noch irgendeinen Job als Mietmaul und Berater für NIX in der Wirtschaft und das in einem Alter bei dem für jeden ehrlichen Bürger Hartz IV angesagt ist.

    Man hört und liest ja des öfteren Brüderle sei eindeutig Alkoholiker, so wie der drauf ist könnte man meinen der säuft E10 zum Frühstück.

  • KF
    Öko Fritz

    E 10 = Augenwischerei!

     

    Greenwashin

     

    Der Kampf "Mensch" Maschiene" läuft auf Hochtouren:

     

     

    Ein Hektar Land (100 m x 100 m) kann jährlich 200 Kilo Mais erbringen und davon eine Familie ernähren.

     

    Die gleiche Fläche Land rei ht um 50 Liter "Biosprit" zu erzeugen, was gerade einer Tankfüllung entspricht!

     

    Die einen hungern, die anderen sind Mobil!

     

     

    Regenwald wird abgeholzt, brandgerodet, um GEN-technischveränderte Pflanzen für unseren "Biosprit" zu erzeugen!

     

    Das ist alles weder sozial, ökologisch nach nachhaltig!

     

    Es dienst allein wieder ein paar Großkonzeren. Die Menschheit sägt am Ast auf dem sie sitzt:

     

    Buchtips:

    - Die Ökolüge

    - Öl: Das blutige Geschäft

    - Saat der Zerstörung. Die dunkle Seite der Gen-Manipulation

     

    Brüderle ist Lobbyist: Atom, Auto!

  • J
    Jacq

    Klingt lustig, dabei ist es ein Trauerspiel!

  • M
    mensing

    Herrlich (s)pötter(i)scher Artikel!

    Ich habe mich gefragt, ob der Herr Brüderle wohl über das Abitur verfügt ... doch, tatsächlich (er hat sogar studiert).

     

    Unglaublich!

     

    Da sieht man mal wieder: Selbst mit Hochschulzugangsberechtigung kann der Horizont sehr beschränkt bleiben!

    Denn bereits in 2008 war schon bekannt, dass der so genannte Bio-Sprit alles andere als „bio“ ist und nur der Automobilindustrie ersparen sollte, anderweitig die Klimaschutzziele zu erreichen – zum Beispiel durch die Entwicklung sparsamerer Fahrzeuge.

     

    Wir haben die (dummen) Politiker, die wir verdient haben. Deutschland ist doof, nicht erst seit der Beweisführung durch PISA. Sinnvollerweise sollte endlich in die Köpfe investiert werden, nicht in rollendes Blech.

  • EG
    E10 Gegner

    Vorab, ich werde kein E10 tanken, egal ob es angeblich günstiger oder unschädlich sein soll.

     

    Nun aber zur Information: Mein ehemaliges Langzeitauto war ein Mercedes 280 SL Baujahr 1984. Dieses Auto hatte natürlich noch keinen Kat und man musste es damals mit Blei-Super betanken. Der Sprit schmeckte dem Auto, es genoß ihn sehr reichlich, unter 14l auf 100km ging gar nichts.

     

    Dann kam der Bleifrei-Wahn, schon damals entsatnden Bedenken, wie denn wohl ein auf Bleibenzin ausgelegter Motor langfristig mit SuperPlus zurechtkommen würde. Es gab seltsame Wartungsvorschriften bzgl. der Ventile aber nur alle 10.000 km, das störte mich nicht. Das Auto bekam dann eine Strafsteuer, weil es keinen Kat hatte, ein Kat wurde nachgerüstet, nur um 4 Jahre später nicht mehr gut genug zu sein.

     

    In der E10 Liste von Mercedes steht drin, er verträgt kein E10 - na ja, das ist eigentlich unwichtig, denn er verträgt vor allem kein 95 Oktan Super. Ich habe ihn seit 2003 nicht mehr. Im Schnitt fuhr er nicht mal 2000 km im Jahr. Sein Nachfolger ist ein SLK, der eigentlich mit Super fahren kann, aber das lohnt jetzt nicht mehr, er wird also mit Super Plus betankt. Mit dem fuhr ich bisher etwa 4000 km im Jahr, aber man kann sich ja einschränken.

     

    Im Alltag fahr ich Diesel, das wird auch so bleiben, wenn ich keine 30.000 km privat auf der Autobahn mehr fahre. bei all dem E10 Unfug bin ich froh, das Bio-Diesel keine Pflicht wird - denn das verträgt das zweitauto auch nicht. Weder Hybrid noch Elektroautos kommen in meine Garagen!

  • V
    Volkmar

    Nun Herr Brüderle,

    Ich jedenfalls werde den Agro-Sprit auf keinen Fall kaufen! Denn die viel wichtigere Frage ist doch was diese Agro-Sch...e mit der Umwelt macht?

    Aber natürlich, die Entscheidungsmöglichkeit haben Sie ja erfolgreich Millionen Deutschen genommen, indem Sie sie in die Hartz-IV-Falle drängten. Wer so arm gemacht wurde, der kann nicht mehr entscheiden, ob er / sie ein paar Cent mehr für die Umwelt ausgibt. Nicht nur, dass Sie die Milliarden armer Menschen der Welt auch weiterhin am Hungertuch halten (wollen), nein Sie drängen ganz bewusst Menschen in Deutschland, die bisher ein erträgliches Auskommen hatten, auch noch hinein. Und damit sind Sie und Ihre Partei ganz praktisch un unmittelbar daran beteiligt, dass die Erde für unsere Kinder und Enkel verloren geht! Volkmar :=(

  • TD
    Thomas Dietz

    Die mangelnde Information ist das Eine - das E10 als (Gesamt-)Mogelpackung das Andere. Nein, es gibt, meiner Ansicht kein Informations- sondern vielmehr ein Akzeptanz-Problem der angeblichen "Öko"- bzw. "Bio"-Plörre!

    Ich werde aus Prinzip diesen Müll nicht tanken, weil:

    1. Agrar-Anbauflächen für den Tank genutzt werden anstelle für den Teller.

    2. Hat E10 einen geringeren Wirkungsgrad als das "normale" Superbenzin - also muß von dem Scheiß mehr verbraucht werden, um auf die selbe KM-Leistung zu kommen.

    3. Wird mehr CO2 frei, als uns vorgelogen wird (im übrigen bin ich sowieso kein Anhänger der neuen Klima-Religion).

     

    Meinetwegen sollen die für dieses peinliche E10-Debakel Verantwortlichen an dieser Plörre

    e r s a u f e n , wenn die Tanks über laufen.

    Allen voran Brüderle, Röttgen und die anderen Vollpfosten dieses korrupt-verlogenen Regierungsgesindels!

  • V
    vic

    Und warum warnt niemand den unmündigen Bürger vor solchen Spaßvögeln wie Brüderle und seinesgleichen?

  • KH
    Karin Haertel

    Weizen gehoert auf meinen Teller und nicht in den Tank. Es ist unmoralisch wenn diese Regierung Lebensmitel als angeblichen Umweltschutz missbraucht und das Hungern in der Welt vergroessert. Unbhaengigkeit waere nur dann gewaehrleistet, wenn Auos mt "Luft und Liebe" betrieben werden koennten. Und was die Unabhaengigkeit angeht, so hat unsere Regierug und doch bereits vor Jahren an Russland verraten und verkauft,indem sie Stadtgas zugunsten von Erdgss einfuehrte. Fuer mich bleibt E10 ein absolutes NO GO.

  • B7
    b 7

    Herrlich!!

    und treffend!!!

  • C
    Copieur

    Der Winzer nach muß der Zaubertrank immer mindestens 10% Alkohol beinhalten. Ist das wirklich überraschend?

     

    Scherz beiseite, wurde es nicht schon zu DDR-Zeiten Alkohol zu Benzin beigemischt?

  • WK
    Wolfgang Kluge

    Es gibt eine klare Antwort fuer jedes Fahrzeug:

    E10 ist ein Verbrechen gegen die Menschlickkeit.

    Wie viel Mais, Weizen...usw wird aus dem Markt gneommen um dann letztlich verbrannt zu werden?

    Wie viele hungernde Menschen auf dieser Welt koennten mit dieser Menge von Nahrungsmitteln ein etwas besseres Leben haben

    Diese zwei Fragen sollten die Befuerworter von E10 beantworten und nicht den Quatsch welches Fahrzeug besser fuer die Vernichtung von Lebensmitteln geeignet ist.

  • A
    Allendorf

    Die Diskusion sollte eher über sinnvolle ökologische Alternativen geführt werden anstatt über Sinn und Unsinn von E10 zu senieren. Verantwortung will bei dem tanz um das goldenen Kalb "Auto" keiner so wirklich übernehmen. Es findet ein Geschiebe zwischen Politik Hersteller und Tankstellenbetreiber statt. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass nicht nur die Tanknetzbetreiber mächtig verdienen werden und die Wirtschaft und Politk mit E10 eine neue Abwrackprämie lostritt, die PKW´s massenhaft beschädigt werden könnten. Nur diesmal zahlen nicht alle Steuerzahler, sonder die Autofahrer und ihre Angehörigen die Neuanschaffung einer umweltschädlichen und resourcenfressenden Autoflotte!

    Eine Anmerkung am Rande:

    1.Ich finde in der Verträglichkeitsliste nicht das Anfangsdatum

    2.und wo stehen Regularien zur Konfliktlösung, etwa der Nachweispflicht und der rechtlich verindlichen Gewährleistungsanspruch des Herstellers?

    3.Würde eine großangelegte megateure Rückrufaktion wegen Schäden die Politik veranlassen, die KFZ-Industrie analog zu den Banken, diese dann als Systemrelevant bezeichen und die Haftungsvermeidungsregeln entsprechend großzügiger gestalten?

    4. Soll über die steigenden Kosten die Anzahl der PKW´s verringert werden, um die Klimaziele zu erreichen?

  • D
    Diggoar

    Herzlichen Glückwunsch zu diesem überaus gelungenen Artikel, Herr Pötter. Nichts vermochte mich heute heller zu stimmen.

  • MB
    Matthias Barth

    Ich denke es gibt nicht immer die die einfache Antwort für einen bestimmten Autotyp. Meine Nachfrage beim Hersteller für einen Focus BJ 2003 ergab dass der Wagen E10 verträgt solange bei bestimmten Reperaturen immer Originalersatzteile verwendet wurden.

    Abgesehen davon dass Originalersatzteile

    an sich ein heikles Thema ist habe ich das Fahrzeug bei 100.000 km Laufleistung übernommen.

    Da ich keinen Überblick über die Reperaturen des Vorbesitzers habe heisst das für mich def. "no E10" !!

     

    MFG Matthias Barth

  • MB
    Matthias Barth

    Ich denke es gibt nicht immer die die einfache Antwort für einen bestimmten Autotyp. Meine Nachfrage beim Hersteller für einen Focus BJ 2003 ergab dass der Wagen E10 verträgt solange bei bestimmten Reperaturen immer Originalersatzteile verwendet wurden.

    Abgesehen davon dass Originalersatzteile

    an sich ein heikles Thema ist habe ich das Fahrzeug bei 100.000 km Laufleistung übernommen.

    Da ich keinen Überblick über die Reperaturen des Vorbesitzers habe heisst das für mich def. "no E10" !!

     

    MFG Matthias Barth

  • P
    PIT

    Volksvertreter ? Nein Volksverachter !

    Wir sind das Volk ! und nicht diese Politmafia wie an Selbstbedienungsregalen, die vom Bürger finanziert werden.Wie weit seid ihr inzwischen von der Realität des Alltags entfernt und wie geht ihr mit der Meinung des Bürgers um ? Ignorant, selbstherrlich !Arrogant !

    Das ersatzlose streichen von Superbenzin und das erzwungene Einführen von E 10 ist nicht demokratisch sondern diktatorisch. Und was ist eigentlich die Rolle von ADAC-Präsident Meyer, der über 17 Millionen Mitgliedern vorsteht. Auf wessen Seite steht der eigentlich?

  • LM
    Lutz Meier

    Auf keinen Fall E10 tanken! Ethanol ist eine hygroskopische Flüssigkeit (zieht stark Wasser), greift zudem den Kraftstoffkreislauf an (Dichtungen, Schläuche etc.) und korrodiert stark Metalle wie Aluminium (Stichwort Alkoholate). Ergebnis ist im "günstigen Fall" häufiger Ölwechsel und höherer Verschleiß.

     

    An E10 profitiert der Staat (Steuern), Automobilindustrie (EU CO2 Quote), Bauern (Profit durch Energiepflanzen), Ethanolproduzenten (z.B. Südzucker) und Werkstätten (höherer Verschleiß).

     

    In Brasilien fahren sie auch mit Biosprit? ...ja natürlich, deswegen liefern die Autobauer dort auch umgerüstete Fahrzeuge hin.

     

    Eine EU-Richtlinie die E10 vorschreibt? ...gibt es nicht. Darum setzen andere EU Länder z.B. lieber auf umweltfreudlichere Autos (z.B. Förderung von Hybridfahrzeuge), um die Vorgaben bis 2020 zu erfüllen (10% erneuerbare Energien im Transportsektor).

     

    Die "Positivliste" (Dat-Liste) ist eigentlich nur eine Liste von Automarken, die nicht sofort "verrecken" wenn man den neuen Kraftstoff tankt.

     

    Nur der Autofahrer ist der Dumme, weil der zahlt die Rechnung.

  • GM
    Gosig Mus

    Haha. Klasse Artikel! Symbolisch/virtuell geflattert.

  • JS
    Jens Schlegel

    Ein treffender und absolut richtiger Kommentar! Genau den selben Gedankengang hatte ich bei diesem und anderen Themen - wie etwa das Impfen bei der Vogel- Schweinegrippe - auch schon.

     

    Immer wieder das Argument, der Markt müsse sich alleine regulieren. Der Verbraucher ist mündig. Was der Verbraucher will wird gemacht!

     

    Es tritt nun offen zu tage. Dieses neoliberale Prinzip funktioniert nicht. Der Bürger ist mit dem Suchen nach den richtigen Versicherungen, Tarifen für Bahn, Strom, Telefon, dem günstigsten Schnäppchen bei Lidl, Aldi, Edeka.... überfordert. Dann noch die Steuererklärung. Wie viel Zeit will der Einzelne dafür verwenden? Bin ich Bürokaufmann?

     

    E10 haben wir aber durchschaut. Der Bürger weiss, dass es weder ein "Biosprit" ist. Er will aus verschiedenen Gründen dieses Zeug nicht im Tank. Er hat auch bemerkt, wie der Preis für das "normale" Superbenzin gestiegen ist, wohl um einen höheren - günstigen Preis für das "neue" Benzin und mehr Akzeptanz dafür zu erreichen.

     

    Zweites neoliberale Prinzip --> Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Der müsste für E10 nun im Keller sein. Und vor den Ferien dürfte er nicht steigen, zumindest nicht so flächendeckend.

     

    Und um die Sache der neoliberalen Prinzipien rund zu machen noch folgendes, "Der Markt reguliert sich selber." Naja, einige Pleitebanken gibt es ja heute noch....

     

    Wer diese Wirtschaftskonsorten noch wählt, die aus ihrer Überzeugung aussteigen, so bald den wohlgesonnenen Geldlieferanten etwas wirtschaftlicher Wind ins Gesicht bläst trägt Verantwortung für all diese Mieseren.

     

    Das glaube ich so lange, bis mir etwas anderes "Kommuniziert" wird, denn darin soll ja angeblich das Problem liegen.

  • F
    FAXENDICKE

    Mit "römischer Dekadenz" kennen die sich ja besonders aus. Da hat etwa ein Kaiser neben Inzest, Homosexualität, Unzucht mit Tieren und Kindern auch schon mal ein Pferd zum Senator ernannt. Das alles nenne ich Dekadenz. Den Bock zum Gärtner machen oder Brüderle zum Wirtschaftsminister ist wohl dann spätrömische Dekadenz.

  • H
    H.G.

    Super geschrieben!

  • DS
    debiles Simmvieh

    wo kann man denn die von E10 zerstörten Kolben und Motoren entsorgen ?

    Am besten doch bei Brüderle, oder besser bei Merkel in den Garten damit.

    Vielleicht denken sie dann einmal darüber nach, was sie da verzapfen.