piwik no script img

Auf Du und Du mit KurdistanProtest gegen Hakkis Abschiebung

■ UnterstützerInnen des abgeschobenen Hakki Y. ziehen erneut durch Lilienthal

Zwei Wochen nach der Abschiebung des Kurden Hakki Y. reißen die Proteste nicht ab. Freunde und UnterstützerInnen des Jugendlichen rufen gemeinsam mit dem Internationalen Menschenrechtsverein Bremen für heute, 13 Uhr, zu einer Demonstration in Lilienthal auf. Treffpunkt ist an der Ecke Warfer Landstraße/Hauptstraße. Zentrale Forderung der Demonstration ist die nach der Rücckehr des Jugendlichen, der neun Jahre bei seinem Onkel in Lilienthal gelebt hat. Darüber hinaus wollen die Organisatoren jenen den Rücken stärken, „die sich gemeinsam mit den von Abschiebung bedrohten Menschen gegen das Zusammenspiel von Ausländerbehörden, rassistischen BürgerInnen und Nazis zur Wehr setzen und kämpfen“.

Hakki Y. war am 25. Februar aus der Obhut der St. Marien-Gemeinde heraus mit Polizeigewalt verhaftet worden. Eine Woche später wurde der abgelehnte Asylbewerber abgeschoben, obwohl sein Antrag auf Anerkennung nach der Altfallregelung nur in einem Eilverfahren abgelehnt worden war. Hochrangige Kirchenvertreter hatten den niedersächsischen Innenminister vergeblich um eine Aussetzung der Abschiebung gebeten.

Unterdessen sind der Diakon der St.-Marien-Gemeinde, Stefan Schmidt, und Carola Prass vom Internationalen Menschenrechtsverein aus der Türkei zurückgekehrt. Sie waren dem abgeschobenen Hakki Y. hinterhergereist. In Istanbul hatten sie den Jugendlichen getroffen, der dort bei einem Großonkel untergekommen war. Die beiden Bremer begleiteten den 17-Jährigen auf der 28-stündigen Busreise an die syrische Grenze. Dort wird Hakki Y. zunächst bei seiner Mutter leben. Die UnterstützerInnen hoffen aber immer noch auf seine Rückkehr. not

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen