Die Ernennung Toshihiko Fukuis zeigt, dass es der japanischen Regierung in der Geldpolitik um eine enge Zusammenarbeit und viel Willen zum Konsens geht. Ein klares Inflationsziel ist da nicht erwünscht. Ausländische Experten sind enttäuscht
Die japanische Notenbank kauft Aktien von Geschäftsbanken auf. Deren Kurse springen daraufhin rasant in die Höhe. Ministerpräsident Junichiro Koizumi hat für heute ein Antideflationspaket angekündigt
Japans Regierung will es noch einmal wissen. Milliardeninvestitionen sollen den schwächelnden Aktien auf die Sprünge helfen und die Deflation bekämpfen. Auch Steuersenkungen sollen geplant sein. Analysten bezweifeln aber langfristige Wirkung
Beispiel Japan: Zehn Jahre wuchs die Wirtschaft des einst reichsten Industrielandes nur um ein Prozent. Alle hofften auf eine Rückkehr zum Drei-Prozent-Wachstum, der Staat gab Finanzspritzen und die Banken Kredite. Vergeblich. Gestiegen sind Arbeitslosigkeit und Staatsschulden
Die Hausfrau Junko Kaneda erwirbt das neue Auto lieber später: sie rechnet mit einer weiteren Preissenkung. Vor allem weil die Leute zu wenig kaufen, schlittert Japan in die Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpft schon im zweiten Quartal.