Nach erneutem Giftunfall in Rumänien schwappt Schwermetallwelle durch den Fluss Theiß. Regierung spielt Unglück herunter. Ungarn kündigt „diplomatischen Protest“ an
■ Großes Stahlwerk soll seit Jahren hohe Mengen Zyanid in die Donau leiten. UN-Kommission beginnt Untersuchungen. Neue Flussverschmutzung durch Farbstoffe
Die Bevölkerung in der cyanidverseuchten rumänischen Bergbauregion Baia Mare fühlt sich verraten. Schon früher soll es Giftunfälle gegeben haben, ohne dass die Behörden etwas getan hätten
Bank gab 8,5-Millionen-Dollar-Kredit für den Bau der rumänischen Unglücks-Goldmine, obwohl sie die „Umwelterklärung der Banken“ unterzeichnet hat. Entschädigung gefordert ■ Von Maike Rademaker
Nach Rumänien und Ungarn ist jetzt auch Serbien von der größten Umweltkatastrophe der Region bedroht. Trinkwasserversorgung bleibt gefährdet ■ Von Keno Verseck
Es ist das letzte urwüchsige Feuchtgebiet Europas – das Donaudelta. Unter dem Regime Nicolae Ceauçescus wurde die Flußlandschaft systematisch trockengelegt und versalzte so sehr, daß nur wenige Fisch- und Vogelarten überlebten. Seit der Wende versuchen Wissenschaftler in Rumänien mit einfachen Maßnahmen, das Labyrinth aus Inseln, Brackwasser und Schilf zu renaturieren. Mit Erfolg – Seidenreiher, Bachstelzen und Zander sind zurück. Die Einheimischen hoffen derweil auf Touristen ■ Von Silvia Plahl/Aleander Musik (Text) und Kay Michalak/Laura Marina (Fotos)