Die Lage in den Brennpunkten der Stadt ist stabil - besser wird sie nicht. Die Armut unter Kindern und Jugendlichen steigt. Das zeigt die jährliche Untersuchung der Kieze.
Arbeitslose kritisieren die knapp bemessene Erhöhung des Regelsatzes. Einzelne Posten etwa für Verkehr oder Gesundheit seien zu niedrig angesetzt, sagen Betroffene.
In der "Gitschiner 15" werden Arme weniger als Bedürftige denn als Menschen mit kreativen Talenten behandelt. Heute feiert das Zentrum zehnten Geburtstag.
ARMUT Vier von zehn Kindern in Berlin leben in einer Familie, die Sozialleistungen bezieht. Als Konsequenz fordert der Kinderschutzbund einen besseren Zugang zu Bildung
In der Gitschiner Strasse 15 in Kreuzberg können Menschen mit wenig Geld kreativ arbeiten oder einfach Kaffee trinken. Doch das Kulturzentrum bekommt keine Förderung.
Die Berliner Tafel kritisiert, es gebe zu viele Ausgabestellen für Lebensmittel in Berlin. Der Staat werde damit aus der Pflicht genommen. Andere Vereine mit ähnlicher Aufgabe bestreiten das.
In Weißensee gibt es seit neuestem einen Umsonstladen. Der "Umverteilungsort für funktionstüchtige Dinge" soll auch das nachbarschaftliche Zusammenleben fördern.
Der Berliner Senat hat kein Konzept gegen Armut, sagen die Wohlfahrtsverbände - und gründen eine Landesarmutskonferenz. Besonders bedroht sind Alleinerziehende.
Gesundheit hängt inzwischen nicht mehr von der geografischen Herkunft ab, sondern vom Geldbeutel: Wer arm ist, wird deutlich häufiger krank - und stirbt früher.
Seit einem Jahr gibt es die "Kinderküche" in Moabit. Der Nachwuchs armer Eltern bekommt hier kostenlos Mittagessen, aber vor allem Betreuung und Aufmerksamkeit.
BENEFIZ Aus dem HipHop-Tagesgeschäft haben sich Icke & Er zurückgezogen. Jetzt setzen sie ein Zeichen gegen die grassierende Armut in Berlin: eine dreistündige Benefiz-Gala mit exklusiven Promi-Darbietungen
UNGLEICHHEIT Während bei der Aktion „Laib und Seele“ Bedürftige für Reste Schlange stehen, geht in den Galeries Lafayette Frisches direkt aus Paris über den Tresen