SEITENWECHSEL Diakonie und Kirchen in Niedersachsen laden Bundestagskandidaten zum Praxis-Check ins Pflegeheim ein. Anstoßen wollen sie damit vor allem eine Debatte über die Zukunft der Pflege
PFLEGE Wegen der Caritas-Altenheime gerät Sozialministerin Ross-Luttmann unter Druck. Bischöfin Käßmann fürchtet um die Glaubwürdigkeit des kirchlichen Engagements
GOTTESLOHN In Hannover sollen verschuldete katholische Seniorenheime vom evangelischen Johannesstift übernommen und dabei die Löhne auf Ostniveau gesenkt werden. Nun ist die Aufregung groß
INSOLVENZGEFAHR Die katholische Caritas hat fünf ihrer Altenheime in Niedersachsen an das evangelische Johannesstift verkauft. Die Caritas will so die von der Insolvenz bedrohten Einrichtungen retten
PFLEGE In Lüneburg stand ein Pfleger vor Gericht, der eine geistig behinderte Heimbewohnerin vergewaltigt hat. Strafverfolgung, Aufklärung und Selbstbehauptung sind in diesem Bereich besonders schwierig
Senioren aus Salzgitter demonstrieren wegen mangelhafter Versorgung mit Inkontinenzmitteln gegen die AOK in Hannover: Windeln seien minderwertig und die Kasse lasse Ältere und Querschnittsgelähmte „im Nassen“ sitzen
Hildesheimer Bistum setzt geplante Gehaltserhöhung für Caritas-Mitarbeiter aus. Andernfalls drohe die Insolvenz mehrerer Alten- und Pflegeheime. Kirchen beklagen Konkurrenz durch nicht tarifgebundene Anbieter
Seniorenheime sind keine Verwahranstalten mehr. Trotzdem können nicht alle auf individuelle Wünsche reagieren. Entscheidungshilfen für der Suche nach dem geeigneten Heim liefert die hannoversche Pflegeberaterin Marita Koch
Konflikt der Generationen: Eine kleine Siedlung bei Lüneburg wehrt sich gegen ein Wohnprojekt für Senioren. Es sei „sozial unverträglich“ und mindere den Wert der Nachbargrundstücke
Die Kommunen sind pleite. Deshalb verlangen sie die Heimkosten von Pflegebedürftigen zunehmend von deren Kindern zurück. So wird die wachsende Pflegelast jetzt bei der Generation abgeladen, die selbst gerade ins Rentenalter kommt
Kaltgestellt im Altersheim: Pflegepatienten sollen ohne ihr Wissen und ohne ärztliche Anweisung nachts Beruhigungsmittel bekommen haben. Dafür sollen Medikamente von Toten verwendet worden sein. Mehrere Staatsanwaltschaften ermitteln
In Oldenburg wurde ein 47-Jähriger Mann, der an Multipler Sklerose leidet, ins Altersheim „abgeschoben“. Sein Platz in einer betreuten WG sei zu teuer, argumentiert die Stadt. Ein zumutbarer Umzug oder ein Affront gegen die Menschenwürde?
Bei Emmi B. müßte Staub gewischt werden, und Anna G. will nicht trinken: Die Arbeit mit pflegebedürftigen Alten ist zeitaufwendiger, als die Abrechnungsvorschriften für Pflegedienste es zulassen ■ Aus Frankfurt Heide Platen