■ Private Firma soll Geld für langfristige Arbeitsvermittlung von Hilfeempfängern bekommen. Auch Sozialämter sollen auf dem ersten Arbeitsmarkt akquirieren
Annemarie Stickel ist Einzelgängerin. Weil sie behindert ist, muß sie trotzdem im Heim leben. Ihre Anträge auf Entlassung werden von der Sozialbehörde regelmäßig abgelehnt – draußen wäre Hilfe zu teuer ■ Von Marina Mai
■ Sozialamt Lichtenberg lehnt Eingliederungshilfe für behinderten Studenten ab, weil dessen Krankheit einen „Erfolg des Studiums“ zweifelhaft mache. Studentenwerk: Diskriminierung von Behinderten
■ OVG erläßt einstweilige Anordnung, daß rückkehrwilliger Bosnier 100 Prozent Leistung bekommt. Grüne: Sofortige Umsetzung des Beschlusses für alle Flüchtlinge
■ Der Senat bereitet eine Weisung vor, nach der die Sozialämter Amtstermine gesuchter Straftäter weitergeben müssen. Datenschützer kritisieren das Vorhaben als Bruch des Sozialgeheimnisses
■ BürgerInnen, Polizei und Sportvereine kämpfen bald gemeinsam gegen die Gewalt im Kiez, hofft Friedrichhains SPD-Bürgermeister Mendiburu. Modellprojekt soll Problem "an der Wurzel packen"
■ Unter dem Vorwand des Sozialhilfemißbrauchs weisen drei Senatsverwaltungen die Bezirksämter zur Übermittlung von Ausländerdaten an die Ausländerbehörde an. Kreuzberg und Charlottenburg dagegen
■ Ralph Loell vom "Bündnis selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen" kritisiert, daß der Spardruck in den Sozialämtern das Leben von Behinderten stark einschränkt
■ Trotz fehlenden Senatsbeschlusses bekommen „Hilfe zur Arbeit“-Beschäftigte bei Krankheit künftig nur noch 80 Prozent. Arbeitssenatorin und Bündnisgrüne kritisieren Vorpreschen der Sozialverwaltung