Nach seiner erneuten „Wahl“ in Russland mit angeblich 87 Prozent kann sich Putin jetzt noch intensiver dem Ausbau seiner globalen Einflusszonen widmen. Wie der Kreml seine wirtschaftlichen und militärischen Partnerschaften in Afrika vorantreibt – und was die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze dazu sagt 3, 4–5
Baerbock präsentiert neue Leitlinien und will einen „feministischen Reflex“ im Auswärtigen Amt einüben. Entwicklungsministerin Schulze teilt die Ziele. Aber beide müssen noch um ihre Etats kämpfen3
FAIRE KLEIDUNG Höhere Löhne, keine Kinderarbeit: Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) setzt mit seinem Bündnis für nachhaltige Textilien Standards. Dummerweise macht kein einziger der großen Klamottenanbieter mit ➤ SEITE 2, 12
AFGHANISTAN In diesem Jahr ziehen Bundeswehr und Nato ab. Wie geht es dann in dem Land weiter? Die Ergebnisse einer Umfrage unter Afghanen und die Erwartungen von Entwicklungshelfern
POSTEN Der FDP laufen die Wähler weg – aber dafür kommen ihr die Posten nicht abhanden. Im FDP-geführten Entwicklungshilfeministerium protestiert der Personalrat gegen die wundersame Vermehrung von Leitungspositionen, die von FDP-Mitgliedern gekapert werden. „Wird das Ministerium fit gemacht für den Wahlkampf?“, fragt die Personalvertretung ➤ SEITE 3
Fachfremd? Egal. Hauptsache: Parteifreund! Niebel schafft mit Dreistigkeit ein Novum. Noch nie wurde ein Ministerium zum langen Arm der Parteizentrale gemacht.
KLIMASCHUTZ Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel zieht Millionen-Dollar-Zusage zum Schutz des Regenwalds in Ecuador zurück. Oppositionsparteien reagieren empört
REGIERUNG Offiziell hält Minister Dirk Niebel an dem Ziel fest, die Entwicklungshilfe zu erhöhen – und verschweigt, dass der Plan nicht erreicht wird. Jetzt sinkt sogar sein Etat
Zynisch die Entschuldigung, in der Krise sei nun einmal nicht mehr drin. Stärker als Industrieländer sind Entwicklungsländer von der Krise betroffen, an der sie unschuldig sind.
Die fatale Handlungslogik hinter dem Bundeswehr-Einsatz war schon immer: In Afghanistan geht es um viel, nur nicht um die Belange der Bevölkerung vor Ort.
Es gibt kaum zusätzliche Gelder für den Klimaschutz, der Großteil der Mittel wird nur umgeschichtet. Die fragwürdige Umverteilung gefährdet aber mehr als nur die Glaubwürdigkeit Deutschlands.
Heidemarie Wieczorek-Zeul ist an einer Reform der Entwicklungsgeld-Bürokratie gescheitert. Darum wird sie nach der Wahl gehen müssen. Nur sie selbst will das nicht wahrhaben.