BADEN-WÜRTTEMBERG Innenminister Gall lässt die Landespolizei auf rechte Tendenzen durchleuchten. 25 Fälle listet ein Bericht auf. Nun soll es eine interne Meldestelle geben
Noch nie zuvor hat ein Polizeichef all seine Untergebenen auf rechte Tendenzen überprüft. Dabei hat Baden-Württembergs Innenminister Gall einen großen Vorteil.
Ein Neonazi-Sänger konnte in ganz Deutschland Mitglieder für den rassistischen Geheimbund rekrutieren, darunter zwei Polizisten. Erfahren sollte das niemand.
Überwachungsbilder vom Heilbronner Bahnhof könnten Beate Zschäpe vom Zwickauer Terrortrio zeigen. Ob die Aufnahmen vor Gericht verwertbar sind, ist jedoch fraglich.
Wie kamen zwei Böblinger Polizeibeamte in den rassistischen Ku-Klux-Klan? An einer Ruine ließen sie sich Ende 2001 zu „Rittern“ schlagen. Ihren Job durften sie behalten.
Zwei Polizisten aus Baden-Württemberg waren Mitglied im Rassistenbund KKK. Bekannt wurde das erst jetzt, weil sie Kollegen der vom NSU ermordeten Michèle Kiesewetter waren.
Neonazi freigesprochen: Florian S. hatte einen Freiburger Antifaschisten angefahren und dabei schwer verletzt. Der Neonazi habe aus Notwehr gehandelt, urteilte das Gericht.
Ein Neonazi fantasiert, linke „Zecken“ in Notwehr töten zu wollen. Tage später fährt er einen Antifaschisten um – angeblich in Notwehr. Am Montag steht er vor Gericht.
BKA-Chef Ziercke bedauert, dass Sinti und Roma nach dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter unter Verdacht gerieten. Die Schuld gibt er den Medien.
Mehrere junge Männer verstecken sich vor Neonazis in einer Gartenhütte - diese wurde dann in Brand gesteckt. Die mutmaßlichen Täter stehen nun vor Gericht.
Beim Leiter der NPD-Jugend in Lörrach fand man Chemikalien, Zündschnüre und Fernzünder. Doch auch das Oberlandesgericht lehnt eine Anklage gegen ihn ab.
In der Wohnung dreier seit Jahren untergetauchter Neonazis fand die Polizei eine baugleiche Pistole wie die, mit der im April 2007 in Heilbronn eine Polizistin ermordet wurde.