In Schleswig-Holstein scheitert der vierte Anlauf, die Minderheit der Roma und Sinti in die Landesverfassung aufzunehmen. Die CDU blockiert - weil die Gruppe nicht landesspezifisch genug sei.
Es ist schade, dass es es für ein freundliches Signal gen Sinti und Roma keine Zweidrittelmehrheit im Landtag zu gibt. Richtig beschämend ist es, dass Teile der CDU die Debatte nicht ernst nehmen.
Hunderte bulgarische Roma leben in Kiel-Gaarden in prekären Verhältnissen. Wegen der Übergangsregelungen zur EU-Osterweiterung haben sie kaum Anspruch auf finanzielle, keinen auf medizinische Hilfe. Als Opfer sehen sie sich trotzdem nicht - denn in Bulgarien ging es ihnen noch schlechter.
Schleswig-Holsteins CDU überlegt, Sinti und Roma wie schon die Dänen und Friesen durch die Verfassung zu schützen. Die Opposition fordert das seit Jahren.
Maro Temm in Kiel ist das bundesweit erste Wohnprojekt für Sinti-Familien. Am Montag hat das Projekt seine bislang größte Krise überstanden: Den Prozess gegen Wolfgang B., der sich als Vorstandsmitglied aus der Kasse von Maro Temm bedient hatte
Nach viereinhalb Jahren Bewegungslosigkeit im Kirchenasyl in Glinde gibt die Roma-Familie Daferoski auf: Im Sommer wird sie ausreisen – ins Flüchtlingselend nach Mazedonien ■ Von Elke Spanner