Wo ist nur Pam Grier gebieben? Die Mainstreamfilme der Berlinale entwerfen männliche Phantasmen und Frauenbilder zwischen Heiliger, Leidender und Hure. Wer sich beschützen läßt landet am Herd, während Karrierefrauen böse enden
„A ma soeur“, der neue Film der französischen Schriftstellerin und Filmemacherin Catherine Breillat, läuft im Wettbewerb und sorgte gleich für Diskussionen. Die Regisseurin im Gespräch über Gefühle, Sex, Todeslust und den Verrat des Liebesdiskurses
Eine Handvoll Menschen im Berliner Sommer und Herbst. Gespräche über Arbeit, Ehe, Welt. Angela Schanelecs „Mein langsames Leben“ (Forum) ist großes Kino der Klarheit
Wenn Männer zu sehr strafen: Statt den Konflikt zwischen Moral und Abscheu weiter zu treiben, ist Ridley Scotts „Hannibal“ (Wettbewerb) eine Grabrede auf das Monster
Aufschneiden, zunähen, verbinden: Lucrecia Martel hat für ihren Debütfilm „La Cienaga“ (Wettbewerb) einen seltsam kreatürlichen Rhythmus gewählt. Während die Menschen auf eine Chance in ihrem Leben hoffen, verwesen Kühe im Wald
Noch ist das Kino Wunschmaschine, doch inmitten der halbdigitalen Übergangsgesellschaft scheint das Ende der Projektionen nah: Heute Abend werden die 51. Filmfestspiele von Berlin eröffnet
Von der Bewegung in den privaten Zusammenhang und nicht wieder zurück: Christian Petzolds Film „Die innere Sicherheit“ ist die schemenhafte Skizze einer Generation, die sich in sich selbst vergraben hat und nicht mehr anschlussfähig scheint
In seinem neuen Film „Dr. T and the Women“ erzählt Robert Altman von einem Gynäkologen, den die Frauenleiden auch im Privatleben einholen. Der Dekonstrukteur amerikanischer Mythen im Gespräch über entmündigte Ehefrauen, depressiven Shoppingwahn und seinen Helden Richard Gere
In seinem neuen Film „Brother“ exportiert Takeshi Kitano die Gewalt der japanischen Yakuza nach Amerika. Der Autorenfilmer, Showmaster und Kolumnist im Gespräch über Spielen und Sterben, Yamamoto-Anzüge, Gangster und abgeschnittene Finger
Der Taiwanese Ang Lee dreht Filme über das ewige Gerangel der Generationen. Mit „Tiger and Dragon“ hat der Meister aller Genres jetzt einen Martial-Arts-Film hingelegt. Ein Gespräch über das imaginäre China, Familienrituale und schwache Väter
Subversiver Glamour: Ob bei Altman, Ferrara oder Kusturica – die amerikanische Schauspielerin Lili Taylor verkörpert am liebsten den Underdog mit Durchblick
Benoît Jacquot hat einen Film über den Marquis de Sade gedreht, ohne dessen perverse Körperpartituren zu bebildern. „Sade“ erzählt von einer freundschaftlichen Erziehung zur Sinnlichkeit, wirklich sadistisch benimmt sich nur die Französische Revolution
Ingrid Caven ist Sängerin, Schauspielerin und war mit Fassbinder verheiratet. Jetzt ist sie auch noch Romanfigur. Durch das biografische Buch ihres Lebensgefährten Jean-Jacques Schuhl wurde Ingrid Caven in Frankreich endgültig zum Kultstar. Ein Gespräch über Björk, Baader-Meinhof, die 70er und eine merkwürdige Fassbinder-Hinterlassenschaft