Mit der Forderung nach weniger Sozialleistungen verärgert der Wirtschaftsminister die Gewerkschaften. Wirtschaft und Opposition sind dagegen angetan ■ Von Beate Willms
„Ich bin belastbar.“ Michaele Schreyer, die im September als erste grüne EU-Kommissarin antritt, ist Profi durch und durch. Das muß sie auch, denn ihre konservativen Neider werden sie mit unerbittlicher Strenge beobachten ■ Von Heike Haarhoff
■ Der harte Sparkurs des Finanzministers und dessen Unterstützung durch den Kanzler stoßen bei Offizieren und Soldaten auf Ablehnung. Ihr Urteil: Die Armee wird kaputtgespart
Das Familienministerium will 660 Millionen Mark beim Zivildienst sparen. Stellenabbau und Dienstzeitverkürzung sind die Folge. Die Wohlfahrtsverbände rechnen mit „stillen menschlichen Katastrophen“ ■ Von Georg Gruber
■ Verteidigungsminister will erst nach der Sommerpause sagen, wo die starke Truppe spart. Kleinststandorte sollen fallen – aber keinesfalls der Wille zum Auslandseinsatz
■ Finanzminister kündigt Ressorts Sparvorgaben von 30 Milliarden Mark für den Haushalt 2000 an. Arbeitsminister Riester soll die Sozialausgaben um 12,8 Milliarden kürzen
■ Konkrete Zahlen über Kriegskosten erst nach dem Kriegsende. Kosten werden von Verteidigungsministerium heruntergespielt. Bis jetzt 10 Milliarden Dollar für Alliierte
■ Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten haben sich auf dem Gipfel in Berlin über die Agenda 2000 geeinigt. Herausgekommen ist ein Kompromiß, der keinem Land schadet und der EU wenig nützt. Die Briten behalten ihren Rabatt, die Deutschen bleiben Nettozahler, und heikle Punkte wurden verschoben. Was bleibt, ist ein Zeichen an die osteuropäischen Staaten
■ SPD-Fraktionschef Peter Struck ignoriert die Experten seiner Partei und bewahrt den Verteidigungshaushalt vor Kürzungen. Das schuldet er schließlich Amtsvorgänger Scharping
Lafontaine stolz wie Oskar auf die Erhöhung der Ausgaben für Kinder, Arbeit und Bildung. CDU fordert ihn auf, den Vorwurf der Erblasten Theo Waigels zurückzunehmen. FDP: „Trippelschritte“ nützen nichts ■ Aus Bonn Markus Franz
■ Dennoch üben die Finanzkontrolleure des Bundestags nur leise Kritik am Finanzminister. Größere Einsparungen wären „kein Zusammenbruch gewesen“. Konkrete Zahlen am Dienstag
■ Der Bundesaußenminister sieht engere Spielräume und hält in Brüssel an der finanziellen Entlastung Deutschlands fest. Die Türkei soll weiter an Europa herangeführt werden