Die „soziale Frage“ lebt noch: Birgit Müllers ethnologische Feldforschung im Osten Deutschlands bietet eine umwerfende „Entzauberung der Marktwirtschaft“ – und entdeckt überraschende Qualitäten der Arbeiter aus der DDR
In seiner internationalen Studie zeigt Franz-Xaver Kaufmann: „Nationale Eigensinnigkeiten“ prägen die Sozialsysteme. Es wird deshalb selbst im zusammenwachsenden Europa weiterhin diverse „Varianten des Wohlfahrtsstaates“ geben
Für Lourdes und den Rest der Welt: Madonna hat ein Kinderbuch für ihre Tochter verfasst. Bunt und verspielt liest sich „Die englischen Rosen“ wie ein zu Papier gewordener Mädchentraum – vier weitere Bücher sollen noch folgen
Die EU-Kandidaten in Osteuropa haben bislang alle freudig dem Beitritt zugestimmt. Im Westen wartet man jedoch nicht gerade auf sie. Das zeigt eine neue Studie
Die Reform der Polizei scheiterte nach 1945 nicht nur daran, dass Strukturen der NS-Zeit überlebten. Negativ wirkte vor allem die preußisch-obrigkeitsstaatliche Tradition weiter
Hätten sie ihre Bücher zu „9/11“ als Romane veröffentlicht, den Autoren Bröckers, Hauß, von Bülow und Wisnewski wäre Spott erspart geblieben. Und: Ihre berechtigten Fragen hätten wohl Gehör gefunden
Joseph S. Nye ist der „vernünftige Amerikaner“, den man gern zu Podiumsdiskussionen nach Europa einlädt. Denn er wusste schon vor dem Irak-Debakel, dass die USA international so eingebunden sind, dass sie nicht mehr unilateral handeln können
Aus Verzweiflung über die Tristesse ihres Alltags schrieb die ghanaische Schriftstellerin Amma Darko in Deutschland ihr erstes Buch. In ihrem jüngsten Roman, „Die Gesichtslosen“, thematisiert sie besonders die Situation von Frauen in Ghana
Schluss mit der Deutschstunden-kompatiblen Pubertätsromantik und dem Autor-seiner-Generation-Schwachsinn, her mit dem Leben und den düsteren Zukunftsvisionen: Benjamin Leberts lang erwarteter zweiter Roman „Der Vogel ist ein Rabe“
In einem „Schwarzbuch des Kolonialismus“ räumen französische Historiker und Soziologen mit Klischees der eurozentrierten Geschichtsschreibung auf. Besonders beeindrucken die Kapitel über die Sklaverei und den Sklavenhandel. Wie alle Schwarzbücher zuvor ist das Buch jedoch miserabel konzipiert
In seiner hintergründigen Studie analysiert Tobias Debiel Erfolg und Scheitern der UN-Friedensmissionen in Afrika. Er vernachlässigt dabei jedoch die Betroffenen
Helden, die rebellieren, aber an ihrer Rebellion zweifeln. Und die nicht auf dem Sprung sind, um zu landen, sondern um außen vor zu bleiben: Ein Porträt des Schriftstellers Ralf Rothmann, der kürzlich mit „Hitze“ seinen fünften Roman veröffentlicht hat