Deutschland benötigt Lithium, um die Energiewende voranzutreiben. Aus diesem Grund unterstützt es einen Deal zwischen einer deutschen Firma und Bolivien. Doch dann platzt das Geschäft. Warum?
REICHTUM Lithium gehört zu den Rohstoffen der Zukunft. Kaum ein Laptop, kaum ein Handy kommt heute ohne Lithium aus. Für Bolivien kann es zum Segen werden – so plant es die Regierung
Im Dreiländereck Argentinien, Bolivien und Chile grassiert das Lithiumfieber. Riesige Vorkommen des Metalls werden hier vermutet. Dafür müssen Mensch und Natur leiden.
Seit fast drei Wochen wird die rohstoffreiche Provinz Potosí von Einheimischen lahm gelegt. Sie fühlen sich von der Regierung vernachlässigt. Die Verhandlungen stocken.
Hunderte Bergleute attackieren sich gegenseitig mit Dynamit. 16 Menschen sterben bei den Auseinandersetzungen, 80 sind verletzt, über 100 obdachlos. Präsident Evo Morales entlässt seinen Bergbauminister, steht aber selbst heftig in der Kritik
Morales bekennt sich zum Schutz des Privateigentums: Die Verstaatlichung von Boliviens Rohstoffwirtschaft wird zahm ausfallen, glauben Entwicklungsökonomen
Mittelalterliche Bedingungen prägen die Minenarbeit im bolivianischen Potosí, und trotzdem pflegt der Minero seinen männlichen Ehrenkodex. Beispielsweise im abergläubischen Pakt mit einem Onkel der Unterwelt. Kein Zutritt für Frauen