: Ohne Recherche kein Ausland
HILFE Seit vier Jahren unterstützt unser Auslandsrecherchefonds die ReporterInnen der taz weltweit
Die einst blühende US-Autometropole Detroit musste vor zwei Jahren Konkurs anmelden. Langsam erholt sich nun die Wirtschaft. Armen Leuten jedoch wird einfach das Wasser abgedreht, wenn sie ihre Rechnung nicht bezahlen können. Was heißt das für die Menschen – wenn 40 Prozent aller Detroiter offiziell als arm gelten?
Holzkohle ist für Millionen Menschen in der Demokratischen Republik Kongo zum Kochen unentbehrlich. Doch immer stärker sind auch Naturschutzgebiete von Abholzung bedroht. Darum ist der Handel mit Holzkohle verboten, schwer bewaffnete Rebellen machen damit allerdings lukrative Geschäfte. In einem Selbsthilfeprojekt stellen nun Frauen neue, sparsamere Öfen her.
Auf dem Amerikagipfel im April haben Barack Obama und Raúl Castro die Annäherung Kubas und der USA beschlossen. In Havanna bereiten sich ein Parteisekretär, ein Start-up-Gründer und eine Bloggerin jetzt auf ein neues Leben vor. Wie bedeutet für die Kubaner die Öffnung ihrer sozialistischen Insel?
Dies sind nur drei Reportage-Themen, die die taz seit Anfang des Jahres durch den Auslandsrecherchefonds finanzieren konnte. Mit mehr als 50 Fördermitgliedern und Einzelspenden trägt der Fonds dazu bei, dass wir weiterhin KorrespondentInnen direkt an die Orte des Geschehens schicken können, um aus erster Hand zu berichten – und dabei nicht selten herauszufinden, dass die Dinge in der Region ganz anders gesehen werden als von außen zunächst vermutet. Und auch, dass es selbst angesichts der vielen schlimmen Nachrichten immer auch kleine Fortschritte gibt, wo sich Menschen organisieren, sich kümmern, wo Bewegungen etwas erreichen können.
Der Auslandsrecherchefonds der taz – offiziell „Verein zur Förderung der journalistischen Auslandsberichterstattung der taz.die tageszeitung“ wurde 2011 von den AuslandsredakteurInnen gegründet und hat seit seinem Bestehen rund 30 Recherchereisen finanziert. Allein 2014 konnte er auf rund 9.000 Euro aus Fördermitgliedsbeiträgen und Einzelspenden zurückgreifen.
Davon haben wir insgesamt sieben Reisen fördern können, unter anderem nach Indien und Bangladesch, nach Uruguay, Tunesien, nach Bolivien und Peru und auf die Krim. Rund 5.000 Euro haben wir dafür aufgewendet. Ein guter Puffer, mit dem seit Beginn des Jahres jetzt schon wieder fünf Reisen finanziert werden konnten – nach Mexiko, in die Demokratische Republik Kongo, nach Detroit, Cambridge und Kuba. Damit die taz-Auslandsberichterstattung weiter so umfangreich und vielseitig bleiben kann, braucht der Fonds weitere Fördermitglieder und Einzelspenden. Jeder noch so kleine Betrag ist willkommen.
GABY COLDEWEY
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