autofreier sonntag: Sinnfrei und lachhaft
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wenn am nächsten Sonntag sogar Axel Gedaschko, der in dieser Stadt angeblich Umweltsenator ist, auf ein Fahrrad steigt, gibt es noch Chancen auf eine Wende zum Besseren. Sechs Minuten lang will er auf dem Jungfernstieg in die Pedale treten. Gelobt sei der Herr von der CDU.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Der erste von vier autofreien Sonntagen in diesem Jahr, welche der Senat zur Rettung des Klimas veranstalten will, ist eine sinnfreie Lachnummer. Wäre nicht der HVV an diesem Tag kostenlos, die ganze Chose wäre der Erwähnung nicht wert.
Jedes Jahr im September wird der autofreie Tag in etwa 1.000 Städten in der EU begangen. Hamburg hat ein einziges Mal mitgemacht, im September 2000 unter einem rot-grünen Senat. Der aber schon ein Jahr später nicht mehr den Mut aufbrachte, das wenige Tage vor der Bürgerschaftswahl zu wiederholen. Da ist einer CDU-Regierung nicht vorzuwerfen, dass sie diesen Anlass sechs Jahre lang lieber gleich ganz ignorierte.
Aber jetzt, da ja alle das Klima retten wollen, wird ernst gemacht. Ein freiwilliger Sonntag ohne Auto, ohne Straßensperrungen, ohne Feste und Aktionen in der ganzen Stadt. Das könnte zu einem unübersehbaren Fanal werden. Dafür, dass der konservative Glaube an Eigenverantwortlichkeit und freiwilligen Verzicht ein Irrtum ist.
Aber wenn dieser Sonntag beweist, dass es ohne Zwang nicht geht, wäre wenigstens eine Erkenntnis gewonnen.
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