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Gefährliches Interesse

Am Dienstag spielen „Tomte“ und „Wir sind Helden“ für die Pressefreiheit und die Anwaltskosten zweier deutscher Journalisten, denen in Nigeria 14 Jahre Haft drohten

Am 22. September nahm der nigerianische Geheimdienst den Filmemacher Florian Opitz und seinen Kameramann Andy Lehmann fest. Die beiden Journalisten hatten für einen Dokumentarfilm im Nigerdelta recherchiert. Sie wollten nach den Gründen für das soziale Ungleichgewicht in dem westafrikanischen Land fragen. Denn obwohl Nigeria der weltweit sechstgrößte Öllieferant ist, 2007 ein Wirtschaftswachstum von 8,2 % aufwies und sich die Zahl der ausländischen Investionen innerhalb eines Jahres versiebenfacht hat, lebt ein immer größerer Anteil der Bevölkerung in bitterster Armut und unter katastrophalen Bedingungen. In Lagos, der größten urbanen Agglomeration des Landes, leben 11 Millionen Menschen – zwei Drittel davon in Slums. Eine Situation, die die auf „Wirtschaftswachstum“ drängende Regierung Umaru Musa Yar’Aduas ungern untersucht haben möchte.

Und so lautete der Vorwurf an Opitz und Lehmann Spionage und Visabetrug, 14 Jahre Haft drohten. Ein Exempel, um ausländische Journalisten abzuschrecken und aus dem Nigerdelta zu vertreiben. Die Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen“, die sich weltweit für Meinungs- und Pressefreiheit einsetzt, und andere schalteten sich ein, nach erheblichem diplomatischen Druck konnten Opitz und Lehmann Anfang November wieder ausreisen, das Verfahren gegen die beiden und zwei nigerianische Kollegen wurde eingestellt. Geblieben sind aber Anwaltkosten in Höhe von 60.000 Euro.

Ver.di, der WDR und der BR haben einen Teil der Kosten bereits übernommen. Der Rest soll bei einem Konzert am Dienstag zusammenkommen. Für die Pressefreiheit spielen „Tomte“ und „Wir sind Helden“.ROBERT MATTHIES

Di, 5. 2., 20 Uhr, Docks, Spielbudenplatz 19

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