wikinger für die unesco: Es widerspricht ja niemand
Davon träumen Politiker. Von Situationen, in denen sie nichts falsch machen können. Es wird entschieden, und niemand widerspricht – regieren kann ja so schön sein. Sogar, wenn es um einen Antrag an die Unesco geht.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Die Wikinger-Reste in Schleswig-Holstein zusammen mit weiteren Stätten in Nordeuropa als Weltkulturerbe anzumelden, kann ja nicht falsch sein. Die historische Bedeutung vor allem von Haithabu für den Nord- und Ostseeraum, letztlich für die gesamte Region zwischen Grönland und dem Schwarzen Meer, ist unbezweifelbar.
Und doch bleibt dieser kleine, fade Beigeschmack. Denn die Hinterlassenschaften der Normannen stören weder die Gegenwart noch gefährden sie das, was manche für die Zukunft halten. Das Wattenmeer an der Nordseeküste hat es da schwerer.
Der Hamburger Widerstand dagegen, dieses weltweit einzigartige Biotop zum Weltnaturerbe erklären zu lassen, hat einzig ökonomische Gründe. Und die wiegen im Hier und Jetzt noch immer schwerer als ökologische oder kulturelle.
Es ist diese kleinkrämerische Geisteshaltung Hamburger Pfeffersäcke, die bisweilen sogar, wie im vorliegenden Fall, weltweit peinlich berührend sein kann. An der Schlei hingegen ist das Erbe der Wikinger kulturell, touristisch und volkswirtschaftlich von hoher Bedeutung.
Ein Dreiklang, der Entscheidungen erheblich erleichtert.
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