piwik no script img

Protest bei Bauer

Betriebsräte des Bauer-Verlags demonstrierten vor dem Firmensitz gegen die Entlassung von zwei Kollegen

Mit einer stillen Kundgebung haben am Freitag Konzern-Betriebsräte des Heinrich-Bauer-Verlags in Hamburg gegen die Kündigung zweier Betriebsrats-Mitglieder protestiert. Die knapp 50 Betriebsräte aus ganz Deutschland, die seit Mittwoch in der Hansestadt tagten, verteilten Flugblätter, um auf die ihrer Ansicht nach unrechtmäßigen Kündigungen ihrer Kollegen aufmerksam zu machen.

Elke Touba und Andreas Grell war gekündigt worden, weil angeblich die Schlussredaktion des Konzern-Flaggschiffs TV Movie (Auflage 1,8 Millionen) geschlossen werden soll. Dies sei nicht Rechtens gewesen, da Betriebsräte einen Sonderkündigungsschutz besitzen.

Mit der Schließung der Schlussredaktion sollten vielmehr sogleich Teile des neu gewählten Betriebsrates „entsorgt“ werden, meint die Gewerkschaft Ver.di. Ein Gütetermin vor dem Arbeitsgericht brachte keinen Erfolg für Touba und Grell. Alternativarbeitsplätze wurden von Konzern-Seite nicht angeboten, nur eine Abfindung.

Derzeit klagen Touba und Grell vor dem Arbeitsgericht auf Unwirksamkeit ihrer Kündigung. Mit guten Chancen glaubt Betriebsrats-Chefin Kersten Artus: „Wir denken, dass die Kündigungen vor Gericht nicht durchkommen.“

Unterstützt wurde der Prostest auch von den Gewerkschaften Ver.di und dem Deutschen-Journalisten-Verband (DJV). Wir halten die Kündigungen für rechtswidrig und sozial inakzeptabel“, sagte Stefan Endter, Geschäftsführer des DJV-Landesverbands Hamburg. FEG

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen