Bürotürme allein machen keinen neuen Stadtteil: Leben in der Überseestadt
Die Entwicklung der Überseestadt geht in einem rasanten Tempo voran. Das ist gut so – nachdem die Stadtentwicklung in diesem Bereich mehr als zehn Jahre lang blockiert worden ist mit Hinweis auf die Interessen der dort ansässigen Betriebe.
Kommentar von KLAUS WOLSCHNER
Lebendig, urban, modern soll der dort entstehende Stadtteil sein – doch an dem entscheidenden Punkt, an dem es Anfang der 90er Jahre schon hakte, ist bis heute keine Klarheit: Wie wichtig ist der Faktor „Wohnen“ für ein neu entstehendes Stadtviertel?
Ohne attraktive Wohnlagen wird sich abends kein Hund in die Schluchten zwischen Büro-Blocks verirren. Im Technologiepark ist das zu beobachten: Die Menschen strömen morgens rein, abends raus. Einzig die Universität bringt ein wenig Leben.
In der Airport-City ist es ähnlich. Dass jetzt endlich die Erschließung der Überseestadt begonnen hat, hat beiden Büro-Standorten viel von ihrer Attraktivität genommen. Denn sie waren – abgesehen vom Autobahn-Anschluss und vom billigen Baugrund – nicht wirklich attraktiv. Die Hochhaus-Pläne im Technologiepark dümpeln auf Eis.
Bei dem Projekt Überseestadt könnte aus den Fehlern der beiden letzten Bürostadt-Projekte gelernt werden. Es könnte ein lebendiger Stadtteil werden.
Bisher ist das alles Konjunktiv.
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