: Kernfrage Biopiraterie vertagt
Bonner UN-Konferenz fasst in wichtigen Einzelpunkten nur vage Beschlüsse
Biopiraterie: Hier einigten sich die Staaten nur auf einen Zeit- und Themenplan. Der angestrebte Beschluss soll die Biopiraterie beenden – also verhindern, dass der Norden Pflanzen oder Tiere aus dem Süden nutzt, ohne dafür zu bezahlen. Künftig soll ein Entwicklungsland an den Gewinnen beteiligt werden, wenn etwa seine Heilpflanzen von einem Pharmakonzern aus einem Industriestaat zu Geld gemacht werden. Das Dokument soll im Jahr 2010 verabschiedet werden.
Waldschutz: Mehr als 30 Länder wollen zusätzlich 65 Millionen Hektar unter Naturschutz stellen – das entspricht fast dem Doppelten des Bundesgebiets. Die Demokratische Republik Kongo und Brasilien kündigten in Bonn an, ihre Rettungsprogramme für den Regenwald auszuweiten (siehe Text rechts).
Meeresschutzgebiete: In Bonn wurden erstmals Kriterien für die Ausweisung solcher Gebiete vereinbart. Besonders geschützt werden sollen Regionen mit seltenen und bedrohten Tierarten (etwa das Sargassomeer) und wichtige Laich- und Durchzugsgebiete.
AGrartreibstoffe: Die Teilnehmer bekannten sich zu einer nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von Biosprit. Der Konvention über die biologische Vielfalt gestehen die Staaten nun zu, eine wichtige Rolle bei dem Thema zu spielen. JOST MAURIN
Zu Einzelpunkten und dem neuen Amazonasschutzgebiet: www.taz.de/arten
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen