: Milchstreik geht weiter
Im Streit um die Milchpreise wollen Niedersachsens Milchviehhalter ihren Lieferboykott trotz geplanter Verhandlungen auch in dieser Woche fortsetzen. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und der Milchindustrie-Verband hatten für Sonntagabend erste Beratungen angekündigt. „Gestreikt wird so lange, bis die Verhandlungen beendet sind“, sagte eine BDM-Sprecherin am Sonntag.
In Norddeutschland beteiligten sich täglich mehr Bauern an dem Boykott, für Montag sei ein bundesweiter Aktionstag geplant. Bereits am Wochenende hatten Landwirte mit ihren Traktoren mehrere Molkereien in Niedersachsen blockiert. Die Aktionen verliefen laut Polizei aber friedlich. Der Verband fordert 43 Cent pro Liter für die Landwirte ein. Derzeit liege der Preis bei 27 bis 35 Cent.
Der BDM geht derzeit von einer Beteiligung von mindestens 70 Prozent der Milchbauern in Norddeutschland aus. Aktuell werde bis zu 25 Prozent weniger Milch angeliefert, sagte eine Sprecherin der Nordmilch AG am Sonntag. In den vergangenen Tagen seien mehrere Standorte von Landwirten blockiert worden, dort sei nichts mehr rein- und rausgegangen. „Wir können eine Blockade der Werke nicht akzeptieren, da dem gesamten Unternehmen erheblicher Schaden entsteht“, sagte die Sprecherin. Laut Nordmilch beteiligten sich rund ein Viertel der Bauern an dem Boykott. Die anderen hätten aufgrund der Blockade nicht liefern können. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen