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Optimismus vor Kroatien-Spiel

Es war eine kurze Nacht für Per Mertesacker. Nach dem Spiel gegen die Polen war das Team erst nach zwei Uhr zurück im Mannschaftshotel von Ascona. Als der Verteidiger von Werder Bremen auf seinem Zimmer war, hat er erst einmal den Fernseher eingeschaltet. „Gut, dass es die Möglichkeit gibt, im österreichischen oder im Schweizer Fernsehen in der Nacht die Spiele noch einmal anzusehen“, erzählte er, so habe er gleich ein wenig „Selbstanalyse“ betreiben können. Es hat ihm gut gefallen, was er gesehen hat, und es klang beinahe etwas respektlos, wie er sich über den nächsten Gegner, die Kroaten, geäußert hat. Polen sei ein unbekannter Gegner gewesen. Etliche kroatische Spieler kenne man dagegen aus der Bundesliga. Klartext: Das sollte kein Problem werden. Das zweite Gruppenspiel des deutschen Teams findet am Donnerstag statt (Klagenfurt, 18 Uhr).

Mertesacker ist felsenfest davon überzeugt, dass sich die Abwehr, die nach der Pause die „Luft rausgelassen“ habe, so wie man es aus der Vergangenheit kennt, im Verlauf des Turniers noch steigern werde. Für ihn heiße das, er müsse noch „besser stehen“, während die Außenspieler und das zentrale Mittelfeld „besser laufen“ müssten als die Gegenspieler. Darauf aber könne man sich verlassen. Denn wieder einmal seien alle Spieler auf den Punkt topfit.

Die Spieler, die in Klagenfurt mehr als eine Halbzeit auf dem Platz waren, arbeiteten gestern im Fitnessraum, die anderen trainierten auf dem Platz. Wieder fehlte keiner. Auch nach dem ersten Spiel der Deutschen heißt es: 23 Spieler sind fit. Das schnelle deutsche Spiel, es wird, da ist sich Mertesacker fast sicher, auch die Kroaten in die Enge treiben. Er erwartet einen ähnlichen Auftritt der Deutschen wie im ersten Gruppenspiel. Wenn man hinten „gut, eng und kompakt stehe“, dann werde man den Raum für die Stürmer schon freimachen, „die ja vom Tempo her kaum zu halten sind“. ARUE

Deutschland – Polen 2:0 (1:0) Deutschland: Lehmann – Lahm, Mertesacker, Metzelder, Jansen – Fritz (55. Schweinsteiger), Frings, Ballack, Podolski – Klose (90. +1 Kuranyi), Gomez (75. Hitzlsperger) Polen: Boruc – Wasilewski, Zewlakow, Bak, Golanski (75. Saganowski) – Dudka, Lewandowski – Lobodzinski (65. Piszczek), Zurawski (46. Guerreiro), Krzynowek – Smolarek Zuschauer: 30.000 (ausverkauft) Tore: 1:0 Podolski (20.), 2:0 Podolski (72.)

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