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Jade-Weser-PortDer Superhafen als Krimi-Stoff

Unabhängig vom praktischen Baubeginn des Jade-Weser-Port geht der Streit um die Vorgeschichte der Auftragsvergabe in eine neue Runde. Zwar hat der – gefeuerte Projektleiter Wolf-Dieter Starke den Arbeitsgerichtsprozess gewonnen, der Gesellschafter Bremen will ihn aber partout nicht wieder in der Projektrealisierungsgesellschaft haben. Der Zeitpunkt der Strafanzeige der drei Bremenports-Manager spricht Bände.

KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER

Die Strafanzeige zerstört das Klima nicht, das war zerstört. Das Arbeitsgericht hat nicht den Verdacht bewertet, dass Starke eine zu große „Nähe“ zu den Bietern aus Papenburg gepflegt habe. Während des laufenden Vergabeverfahrens hat der Projektentwickler Starke mehrfach direkt mit dem Geschäftsführer der Bieter-Firma Bunte telefoniert, am 29. November 2006 sogar kurz vor Mitternacht und länger als eine halbe Stunde. Die Elektronik speichert unerbittlich alles. Einen Vermerk über das nächtliche Gespräch fertigte Starke nicht. Ist sowas normal? Mit dem anderen Anbieter gab es keinen entsprechenden Handy-Verkehr.

Für Misstrauen gibt es also gute Gründe, und man darf hoffen, dass die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft einmal als Kriminalroman erscheinen. Für die Realisierung des Superhafens wäre es gut, wenn sich bald neue, unbelastete Köpfe darum kümmern könnten.

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