: Sprengstoff in Schule entdeckt
Polizei beschlagnahmt 50 Gramm des TNT-ähnlichen Pikrin an einem Gymnasium im Wedding. Zweiter Fall in Berlin
In Berlin hat erneut der Fund eines hochexplosiven Stoffes an einer Schule einen Polizeieinsatz ausgelöst. Etwa 50 Gramm kristallines Pikrin wurden am Dienstag von einem Lehrer am Diesterweg-Gymnasium in Wedding entdeckt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Spezialisten der Polizei wollten die Flasche zum Sprengplatz Grunewald bringen. Das Gymnasium, in dem sich am letzten Schultag vor den Ferien nur noch etwa 50 Kinder und Jugendliche befanden, wurde aus Sicherheitsgründen geräumt. Eine kontrollierte Sprengung des Stoffes war laut dem Sprecher aus räumlichen Gründen nicht möglich.
Bereits am vergangenen Freitag waren an der Herder-Oberschule im Charlottenburger Stadtteil Westend fünf kleine Flaschen mit Pikrinsäurekristallen entdeckt worden. An diesen Vorfall hat sich ein Lehrer an der Schule erinnert und gezielt im Chemiefachraum nach kristallinem Pikrin gesucht.
Pikrinsäure wurde früher als Explosivstoff zur Füllung von Granaten verwandt, später jedoch durch TNT ersetzt. Die Substanz ist für den Menschen gefährlich, bereits die Aufnahme von ein bis zwei Gramm durch den Körper kann schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. DDP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen