piwik no script img

Nicht für sieben Millionen

Der HSV will seinen niederländischen Spielmacher Rafael van der Vaart nicht rausrücken. Nicht für sieben Millionen Euro. Ein erhöhtes Angebot vom spanischen Top-Club Real Madrid könnte am nächsten Wochenende kommen

HSV-Trainer Martin Jol sieht dem Millionen-Poker um Rafael van der Vaart zwischen Real Madrid und dem Hamburger SV gelassen entgegen. „Im Mai / Juni hat es mich noch nervös gemacht, inzwischen habe ich mich an die Spekulationen gewöhnt“, sagte der HSV-Coach am Freitag, nachdem der Club das offizielle Angebot des spanischen Meisters von sieben Millionen Euro für den Kapitän abgelehnt hat. „Es sind im Moment nur Hypothesen, aber das kann bis zum letzten Tag der Wechselfrist am 31. August gehen“, sagte der Niederländer.

In Hamburg rechnet man damit, dass Real sein Angebot erhöhen wird, um den 25-Jährigen schon in diesem Jahr zu verpflichten. 2009 könnten sie ihn für 1,5 Millionen Euro bekommen. Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer nannte die gebotene Summe von sieben Millionen „indiskutabel“ und lehnte umgehend ab. „Danach haben wir nichts mehr von ihnen gehört“, sagte der Sportchef.

Um ein öffentliches Theater wie im Vorjahr zu vermeiden, als van der Vaart im Valencia-Trikot posierte, hat man sich mit dem Kapitän auf eine kontrollierte Vorgehensweise geeinigt. Bei einer angemessenen Ablösesumme werden die Hanseaten verhandeln. Das könnte schon beim Emirates Cup am übernächsten Wochenende in London passieren, wenn beide Teams aufeinandertreffen.

Angeblich will Real-Trainer Bernd Schuster van der Vaart sofort haben. Um den niederländischen Nationalspieler vorzeitig aus seinem bis 2010 laufenden Vertrag zu kaufen, müssen die Madrilenen noch einige Millionen drauflegen. Denn der HSV würde für die Ablösesumme gern einen Topstürmer kaufen. Die Hamburger dementierten, dass van der Vaart mit den Spaniern einen Vorvertrag unterschrieben hat.

Möglicherweise bereits zum letzten Mal kann das Hamburger Publikum van der Vaart am Samstag im Saisoneröffnungsspiel gegen Manchester City erleben. „Wir werden mit der stärksten Mannschaft spielen“, versprach HSV-Trainer Jol: „Für uns ist es ein richtiger Test.“ DPA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen