piwik no script img

Rosa

2007 Spätburgunder „Blanc de noir“, Roséwein trocken, Weingut Schönhals, Rheinhessen, 13,5 % Alc., 7,60 Euro ab Weingut, Biowein (zertifiziert von Ecovin)

Opportunismus ist auch in Weinkreisen verbreitet. Viele Winzer behaupten inzwischen, ökologisch zu arbeiten. Nur kontrollieren wolle man sich nicht lassen, weil es einem eben um die Sache gehe, Bio allein dürfe kein Verkaufsargument sein. Doch ein Erzeuger, der den Herstellungsprozess nicht transparent macht, kann viel erzählen. Das erinnert nicht nur an die Schwüre der Doper bei Olympia – der Winzer gerät leicht in den Verdacht, nur Trittbrettfahrer der Ökowelle sein zu wollen. So bekommt die Sache ein Geschmäckle. Kein Wendehals ist Winzer Eugen Schönhals, der vor zwanzig Jahren seinen Betrieb umstellte und regelmäßig von der staatlichen Kontrollstelle GfRS kontrollieren lässt. Schönhals sagt über die ersten Ökojahre: „Ausprobieren, machen, auf die Schnauze fallen, Verluste einfahren, wieder aufstehen und weitermachen – das war meine Lehrschule.“ Sein Blanc de Noir ist ein weiß gekelterter Wein aus roten Trauben. Die Idee ist von der Champagnerherstellung abgeguckt. Schönhals hat aus Spätburgundertrauben einen natürlich schmeckenden Roséwein gemacht, der nicht roséfarben ist. Die Farbe gibt lediglich einen rötlichen Schimmer preis, so dezent, dass er mit dem bloßen Auge kaum auszumachen ist. Man staunt über die Reizarmut in Duft und Farbe. Eine Überraschung ist der Geschmack. Der Wein wirkt so saftig, dass man glaubt, einen weichen Pfirsich zu lutschen. Ein erfrischend herber Hauch bleibt auf der Zunge zurück.

Bezug: Sechserkarton für 52 Euro inkl. Porto und Versand, der Zwölfer für 98 Euro. Weingut Schönhals, Hauptstr. 23, 55234 Biebelnheim. Fax (0 67 33) 96 00 52, Fon (0 67 33) 96 00 50, E-Mail: schoenhals@weingut-schoenhals.de

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen