Die Außenweservertiefung ist umsonst: Nicht läppisch
Politik ist zum guten Teil Publicity. Bei der Frage, ob die Außenweservertiefung genehmigt wird und unter welchen Auflagen, hat Bremen so ziemlich nichts zu sagen. Um so schöner das Thema.
KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER
Umweltsenator Loske hatte in einem „Gute-Laune-Brief“ an seine Mitarbeiter dazu Selbstverständlichkeiten gesagt – Wirtschaftssenator Ralf Nagel nutzt das, um an sich zu erinnern. Offenbar sieht er dafür zu wenige substantiellere Gelegenheiten.
Der Streit um das Thema in der Bürgerschaft war in der Tat läppisch. Denn diese Flussvertiefung ist teuer, sie zieht laufende Ausbaggerungen nach sich. Ihr Sinn besteht darin, dass voll geladene Containerschiffe mit großem Tiefgang nicht drei Stunden auf die Tide warten sollen.
In ein paar Jahren würde man diese Schiffe zu den Eurogate-Terminals in Wilhelmshaven schicken. Wenn die Reeder den Spaß zahlen müssten, würden sie natürlich abwinken. Sie fordern die Außenweservertiefung nur, weil sie „umsonst“ ist. Die Zeche zahlen die Steuerzahler.
Ob die wenigen Arbeitsplätze, die mit dem Abladen von Containern verbunden sind, in Bremerhaven oder in Wilhelmshaven entstehen, kann die Kosten auch nicht rechtfertigen. Vor dem Hintergrund solcher Fragen ist das, was Bremens Parlamentarier geboten haben, nur peinlich.
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