: Über Stock und Ski
Mit oder ohne Stahlkanten, harte oder weiche Sohlen, schmale oder breite Bindung: Ein paar Tipps für Einsteiger
Im Folgenden ist von No-Wax-Ski mit Schuppen unter der Lauffläche die Rede, da Wachs-Ski eher etwas für erfahrene LangläuferInnen sind. Es gibt im Wesentlichen drei Typen: Den klassischen Loipen-Ski, den Skating-Ski und den Touren-Ski, auf neudeutsch BackCountry. Alle drei gibt es fast nur noch in der taillierten Ausführung. Dieses Modell wurde wegen der besseren Fahreigenschaften vom Carving-Abfahrts-Ski übernommen.
Die beiden ersteren Typen sind höchstens 50 mm breit, die taillierten meist zwischen 44 und 48 mm. Etwa 60 mm breit sind die Touren-Ski (taillierte 55 bis 68 mm). Diese eignen sich besser für unwegsames Gelände und Tiefschnee, für die deutsche Maschinenloipennorm sind sie jedoch zu breit. Skating-Ski sind kurz: Körpergröße plus 5 cm, sonst plus 20 – 25 cm.
Entscheidender jedoch ist das Körpergewicht: Die Spannung der Lauffläche (der Mittelteil) darf nicht plan durchzudrücken sein, sonst wird das erhoffte Gleiten zum Stapfen. Vor dem Kauf im Geschäft auf die Bretter stellen (am besten mit vollem Wanderrucksack, um das tatsächliche Laufgewicht zu simulieren) und darauf achten, dass ein Blatt Papier unter der gesamten Lauffläche durchgeführt werden kann.
Inzwischen sind nahezu alle Langlauf-Ski mit Stahlkanten versehen, weil diese vor allem in freier Natur und auf Eisflächen besseren Halt bieten. Stahlkanten nur an der Lauffläche sind von mäßigem Nutzen, Vollummantelung ist auf Eis die Alternative zum Schlittschuh, loipentauglich sind beide Varianten.
Für BackCountry sollten jedoch Bretter gewählt werden, bei denen die Stahlkanten kurz vor der Skispitze enden. Dadurch wird deren Elastizität nicht eingeschränkt und somit die Bruchgefahr beim Laufen über Stock und Stein verringert.
Preise: Einfache Bretter inklusive Bindung (siehe unten) gibt‘s für etwa 120 Euro; mit Stahlkanten 170 bis 300 Euro. Im Winter-schlussverkauf auf Paketpreise (inkl. Schuhe und Bindung) achten: Für etwa 300 Euro gibt‘s schon was Ordentliches.
Bindungen werden im Geschäft individuell und sofort montiert. Nur noch höchst selten ist die traditionelle Nordic-Norm (NN) erhältlich. Sie hat vorne einen Druckbügel und lediglich ein Noppenplättchen unter der Hacke. Mehr Halt und damit bessere Steuerungsmöglichkeiten bieten die inzwischen gängigen Salomon-Bindungen (SNS). Sie haben eine durchgehende Kunststoffschiene auf dem Ski, die Schuhsohle hat eine entsprechende Einkerbung auf voller Länge. Die schmalere SNS-Profil reicht für Loipe und Skating, im Gelände ist die breitere SNS-BC zu empfehlen.
Schuhe: Für Skating und Loipe werden Schuhe mit steifer Kunststoffsohle bevorzugt, für lange Crosscountry-Touren sind sie jedoch zu unelastisch. Hier auf jeden Fall Schuhe mit festen, aber leicht biegsamen Sohlen wählen. Preislich liegen beide Modelle zwischen 85 und 150 Euro, sofern sie nicht im Winterschlusspaket (s.o.) erhältlich sind.
Stöcke: Skater brauche lange Stöcke (bis etwa Kinnspitze), bei den anderen bis zur Achselhöhle. Ob Alu, Glasfiber oder Bambus (alle 20–70 Euro) ist eher Geschmackssache. Höhenverstellbare Teleskopstöcke sind etwas teurer, leisten aber auch gute Dienste bei Bergwanderungen im Sommer. smv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen