hamburg heute: „Zu freundlich gegenüber China“
Helmut Steckel fragt Politiker von SPD, CDU, Grünen und FDP nach ihrem Engagement für Tibet
taz: Herr Steckel, in Hamburg werden derzeit mit „China Time“ die Beziehungen der Stadt zu China gefeiert. Verderben Sie nicht mit einer kritischen Diskussion zur Tibetpolitik die gute Laune?
Helmut Steckel: Als Vertreter der tibetischen Initiativen in Hamburg ist es unsere Aufgabe, kritische Aspekte zu setzen. Das war wohl auch dem Senat bewusst, als er uns eingeladen hat, uns an „China Time“ zu beteiligen.
Werden Sie den Bundestagsabgeordneten auf dem Podium ordentlich die Meinung sagen?
Unsere Initiativen finden, dass viele deutsche Politiker zu freundlich gegenüber China sind. Auch der Hamburger Senat setzt sich nicht deutlich genug für die Menschenrechte dort ein. Fast täglich passieren neue Skandale in China, Menschen werden festgenommen oder verschwinden einfach. Wir fordern, dass die deutsche Politik deutlicher Position gegenüber solchen Vorfällen bezieht.
Glauben Sie wirklich an verbindliche Zusagen von Ihren Gästen?
Es geht uns darum, die Politiker von SPD, CDU, Grünen und FDP nach den Positionen und Strategien ihrer Parteien zu Tibet und China zu befragen. Ulrich Delius von der „Gesellschaft für Bedrohte Völker“ wird als Tibet-Experte diese Strategien beurteilen können. Aufgrund der wirtschaftlichen Rolle, die China für Deutschland spielt, bin ich jedoch skeptisch, was Zugeständnisse angeht. ROBIN RIEPRICH
Neue Perspektiven deutscher China- und Tibetpolitik nach Olympia: 19 Uhr, Völkerkundemuseum, 5 Euro
HELMUT STECKEL, 69, Tibet Initiative
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