: pasko wieder frei
Druck zeigt Wirkung
Der Oberstleutnant und Journalist Grigori Pasko (40) wurde gestern „wegen guter Führung“ dank des örtlichen Gerichtes von Ussurijsk aus seiner Strafkolonie in der Nähe von Wladiwostok entlassen worden. Diese Freilassung dürfte vor allem internationalem Druck zu verdanken sein. Pasko hatte die russische Pazifikflotte und die Weltöffentlichkeit über die illegale Verklappung russischer atomarer Abfälle in der Region unterrichtet. Noch in letzter Zeit erpressten ihn die Vorgesetzten in der Kolonie: Falls er nicht seine Schuld eingestehe, werde man gegen ihn Verweise aussprechen und Mängel in seiner Arbeit finden. Der in die Angelegenheit verwickelte japanische TV-Kanal wurde mit Entzug seiner Akkreditierung bedroht. Seit seiner Verhaftung im Jahre 1997 hat man Pasko mit mehreren internationalen Journalistenpreisen ausgezeichnet, z. B. 1992 mit dem Preis des US-PEN-Clubs und dem Preis von Reporters Sans Frontières. Verhaftet wurde er im Herbst 1997, verurteilt im Juli 2002. Mehrere Berufungsgesuche seiner Anwälte bei höheren Instanzen blieben erfolglos. Die letzte Ablehnung eines solchen Gesuches erfolgte im Dezember 2002. Dem Urteil zufolge hätte Pasko noch bis April 2004 einsitzen müssen. bk
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