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Nur neues Blutvergießen

Acht Palästinenser vor Parlamentswahl in Israel getötet. Keine Einigung bei Palästinensertreffen in Kairo

TEL AVIV/KAIRO dpa ■ Die Parlamentswahl in Israel ist gestern von neuer Gewalt mit insgesamt acht Toten überschattet worden. Bei Schusswechseln zwischen israelischen Soldaten und militanten Palästinensern im Westjordanland wurden zwei palästinensische Polizisten getötet. Nach palästinensischen Angaben wurde außerdem ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP verletzt. Zuvor waren bereits bei Zwischenfällen Montagnacht sechs Palästinenser getötet und elf weitere verletzt worden, darunter die jugendlichen Kinder eines hohen Hamas-Funktionärs.

Unterdessen haben sich verschiedene radikale Palästinenserorganisationen bei Verhandlungen in Kairo nicht auf einen befristeten Stopp der Anschläge gegen Israel einigen können. Eine neue Verhandlungsrunde unter Schirmherrschaft Ägyptens soll jedoch Anfang Februar beginnen. Zu dem ägyptischen Vorschlag des Attentatsstopps in Israel sagte gestern der Sprecher der Demokratischen Front für die Befreiung Palästinas (DFLP), Fahd Suleiman, die palästinensischen Fraktionen hätten ihre Bereitschaft zu einem einjährigen Moratorium erklärt. Voraussetzung seien aber zuerst Garantien von Israel, dass die Ermordung von „Widerstandskämpfern“, die Zerstörung von Häusern und die Tötung von Zivilisten beendet werde. Außerdem müsse die israelische Armee alle seit Beginn der Intifada besetzten Gebiete räumen. Laut Suleiman konnten sich die Fraktionen auch nicht auf interne Reformen einigen.

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