Elbvertiefung: Freiheit für den Fluss
Über Sinn und Zweck der nächsten Elbvertiefung gibt es bekanntlich zwei Meinungen, je nachdem, ob ökonomische oder ökologische Belange höher bewertet werden. Das wird auch nach der Ausbaggerung so bleiben, so sie realisiert werden sollte. Spätestens dann wäre es ein Streit um des Kaisers Bart.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Erforderlich ist eine andere Sicht auf die norddeutschen Häfen und auf die Unterelbe. An einer Zusammenarbeit kommen Hamburg, Bremen und künftig Wilhelmshaven nicht vorbei. An Containern mangelt es nach allen Prognosen auf Jahrzehnte hinaus nicht, Kooperation und Arbeitsteilung sind die Gebote der Vernunft.
Und geboten ist auch, dem Fluss wieder Freiräume zu geben. Das Korsett, in das die Unterelbe gezwängt wurde, muss aufgeschnürt werden. Es müssen Rückdeichungen, Polder, Überflutungsflächen und Flachwasserzonen geschaffen werden. Platz ist kein Problem, etwa 80 Quadratkilometer, ein Zehntel der Fläche Hamburgs, weisen die aktuellen Planunterlagen aus.
Notwendig ist dazu nur eines: Teamarbeit von Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und dem Bund. Ein paar Milliönchen wird es sicher kosten. Eine klimagewandelte Sturmflut auf dem Industriekanal, der jetzt Unterelbe heißt, würde teurer werden.
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