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S-Bahn soll bluten

Weil die S-Bahn immer unpünktlicher wird, will der Senat Zuschüsse kürzen. Grüne wollen Entschädigung

Der Berliner Senat will der S-Bahn wegen der Unpünktlichkeit der Züge einen Teil der Zuschüsse streichen. Das bestätigte eine Sprecherin von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Sollte es das Unternehmen bis zum Ende des Jahres nicht schaffen, die Verspätungen wieder unter die vertraglich festgelegte Grenze zu drücken, werde ein entsprechender Betrag einbehalten.

Die S-Bahn gelobte umgehend Besserung: „Was wir tun können, werden wir auch tun“, sagte Bahnsprecher Burkhard Ahlert. Er sei zuversichtlich, dass der Anteil der verspäteten Züge wieder unter die mit dem Senat vereinbarte Grenze gedrückt werden könne. „Bislang haben wir leider ein schwieriges Jahr gehabt“, sagte Ahlert und nannte als Beispiel etwa den BVG-Streik, der einen starken Ansturm auf die S-Bahn ausgelöst habe. Die Darstellung der Senatorin, dass die Pünktlichkeit insgesamt nachgelassen habe, wies Ahlert allerdings zurück. Außerdem sei die S-Bahn daran interessiert, ihr Angebot ständig zu verbessern.

Ein S-Bahn-Zug gilt als pünktlich, wenn er die im Fahrplan angegebene Abfahrtzeit einhält oder um nicht mehr als drei Minuten verfehlt. Sind im Jahresschnitt weniger als 96 Prozent der Züge pünktlich, kann der Senat die Zuschüsse an das Unternehmen kürzen. Nach Angaben der S-Bahn liegt die Quote derzeit knapp unter diesem Wert.

Der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus geht das noch nicht weit genug. Sie forderte am Mittwoch, bei gravierenden Verspätungen und Ausfällen künftig auch Entschädigungen für die Fahrgäste zuzulassen und außerdem auch schlechten Service und fehlende Sauberkeit zu sanktionieren.

Die FDP hingegen kritisierte die „monopolartige Struktur“ des öffentlichen Personennahverkehrs in Berlin und forderte den Senat auf, mehr Wettbewerb zu ermöglichen. DPA

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