: Hoffnung und Resignation
Die Fachmesse „Pflege und Reha 2003“ versucht den Spagat zwischen der Vorstellung innovativer Pflegehilfen und Debatten über den Kostendruck im Gesundheitswesen
Niemand denkt gern darüber nach, solange die eigene Familie gesund ist. Und doch kann es passieren, dass durch Unfall oder Krankheit plötzlich ein naher Angehöriger auf Pflegehilfe angewiesen ist. In dieser Situation wird das gesamte Familienleben auf den Kopf gestellt und oft muss man sich, zu allem Unglück, noch mit der Krankenkasse und den Versicherungsträgern auseinander setzen. Um sich dann im Dschungel der Rechtsvorschriften zurecht zu finden, braucht man dringend kompetente Hilfe.
Die Norddeutsche Fachmesse „Pflege & Reha 2003“ vom 23. bis 25. April in der MesseHalle Schnelsen (Modering 1A) bietet Betroffenen, Angehörigen und Pflegekräften praktische Fortbildungsthemen, die bei der Bewältigung der Alltagsprobleme helfen können. Auf der begleitenden Fachausstellung nutzen über 100 Aussteller die Möglichkeit, für ihre neuen und bewährten Hilfsprodukte zu werben. Doch die Lebensqualität Pflegebedürftiger hängt nicht nur von den modernen Hilfsmitteln ab, sondern oft auch vom gedanklichen Austausch mit anderen Betroffenen. Um solche Begegnungen zu fördern, hat der Veranstalter als zusätzliches Angebot eine Kontaktbörse eingerichtet.
Aber nicht nur die Pflegesituation stellt Angehörige oft vor kaum überwindbare Schwierigkeiten. Viel diskutierte Schlagworte wie: Krisen bei den Pflegediensten, Budgetdecklung und Gesundheitsreform verunsichern zusätzlich. Aus diesem Grund ist die diesjährige Messe dem Schwerpunktthema „Pflege im Spannungsfeld der Interessen“ gewidmet. Referenten aus den Fachbereichen Krankenversicherung, Sozialgesetzgebung und Gesundheitspolitik informieren über ihre unterschiedlichen Interessenlagen im Dilemma der gegenwärtigen wirtschaftlichen Schieflagen. ER
Informationen im Internet unter www.pflegeundreha.de
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