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Umdenken angemahnt

Die GAL-Bürgerschaftsfraktion hat gestern ein Umdenken in der Hamburger Drogenpolitik angemahnt: Statt wie bisher fast ausschließlich die illegalen Drogen, sollten verstärkt legale Suchtmittel ins Blickfeld geraten. Das forderte die gesundheitspolitische Sprecherin Dorothee Freudenberg, die den neuen Reader „Grüne Drogenpolitik – Hilfe statt Ausgrenzung“ präsentierte. Darin kritisiert die Fraktion, dass in Hamburg Drogenpolitik zunehmend als ein Problem der Kriminalitätsbekämpfung behandelt wird, während die Zuständigkeit im Bund aus dem Innenministerium ins Gesundheitsressort übertragen und damit dem Krankheitsbegriff der Sucht mehr Rechnung getragen wurde. In der Hansestadt aber seien unter dem rechten Senat die Mittel für Prävention und Überlebenshilfe für Suchtkranke stark gekürzt worden. Die Linie des Senates sei „irrational“, dessen Repressionskurs falsch.

Laut Freudenberg sterben sehr viel mehr Menschen an den Folgen von Alkohol- und Zigarettenkonsum als durch illegale Drogen wie Crack oder Heroin. Rund ein Viertel aller PatientInnen in Hausarztpraxen, so die Gesundheitsexpertin, hätten im Grunde ein Alkoholproblem. Die Alkoholproblematik aber werde im „Drogenkonzept“ des Senats negiert. Sie forderte, die Prävention in diesem Bereich auszubauen. In der ärztlichen Ausbildung beispielsweise müsste die Suchtproblematik stärker ins Blickfeld geraten. EE

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