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GdP unzufrieden mit Waffenrecht

BERLIN dpa ■ Ein Jahr nach dem Amoklauf eines Schülers am Erfurter Gutenberg-Gymnasium mit 17 Todesopfern hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) der Bundesregierung Versäumnisse vorgeworfen. „Das neue Waffenrecht, das als Reaktion verabschiedet wurde, ist in großen Teilen nicht zu gebrauchen und löst auch nicht die Probleme, vor denen wir gesellschaftlich stehen“, sagte Gewerkschaftschef Konrad Freiberg der Berliner Zeitung von gestern. „Die Hürden, die mit dem neuen Waffenrecht aufgebaut wurden, reichen nicht aus, um den Zugang zu Waffen für Jugendliche zu erschweren.“ Freiberg kritisierte zudem, dass der Gesetzgeber bis heute keine Ausführungsverordnungen zu dem Gesetz erlassen habe. Auch der kleine Waffenschein für das Führen von Gas- und Schreckschusswaffen sei nicht fertig gestellt. „Der Gesetzgeber ist noch nicht einmal in der Lage, den kleinen Waffenschein zu drucken“, sagte Freiberg. „Die Politik hat bei den Gesetzen versagt.“ Am 26. April 2002 hatte ein ehemaliger Schüler im Gutenberg-Gymnasium 16 Menschen und dann sich selbst erschossen.

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