Wirbelwind mit Bodenhaftung: Christa Goetsch
Seit 1997 ist Christa Goetsch grüne Abgeordnete in der Bürgerschaft, seit eineinhalb Jahren Vorsitzende der GAL-Fraktion. Mitte Januar wurde das Temperamentsbündel mit der flinken Zunge von einem Parteitag zur ersten einstimmig gewählten Spitzenkandidatin in der Geschichte der Hamburger Grünen gekürt. Die hohe Akzeptanz der 51-Jährigen in der noch vor zwei Jahren von Flügelkämpfen erschütterten GAL kommt nicht von ungefähr: Goetsch sucht Ausgleich und Konsens, ist dennoch meinungsfreudig und kann ganz schön hartnäckig sein – und wirkt stets aufrichtig. Schlechtes über den Wirbelwind mit den schwarzen Locken wissen nicht einmal die Grünen-Hasser in den Rechts-Parteien zu berichten.
Der wichtigste Grund dafür mag sein, dass die Bildungs- und Migrationsexpertin Bodenhaftung bewahrt hat. Bis Ende 2001 unterrichtete die Studienrätin an einer Integrierten Haupt- und Realschule hinter der Holsten-Brauerei in Altona. Das Quartier mit hohem Ausländer- und Arbeitslosenanteil auf dem Weg zum sozialen Brennpunkt kennt Goetsch bestens: Seit Jahren wohnt sie mit Mann und Sohn am Spritzenplatz. smv
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