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Das Stadtschloss geht an die Toskana-Fraktion

Der große Skandal ist ausgeblieben, eine Überraschung war es doch: Ohne Gegenstimme entschied sich eine Jury aus Architekten und Politikern am Freitag dafür, dass der Italiener Francesco Stella das barocke Humboldt-Forum bauen soll. Vom Juryvorsitzenden bis zu Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zeigten sich alle hocherfreut über den Siegerentwurf – obwohl der erst einmal wenig Spannendes verspricht. Stella plant nahezu eine Eins-zu-eins-Rekonstruktion des Barockschlosses, ohne der Moderne viel Raum zu geben. Auch bei der Ostfassade, die als einzige frei zur Gestaltung stand, hielt er sich „angenehm“ zurück, wie Tiefensee bemerkte. Dass der Architekt keinen Raum zur kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte von Ort und Gebäuden ließ – geschenkt. So ist die Verzögerung beim Abriss des Palastes der Republik wohl als letztes Aufzucken der DDR-Historie zu verstehen: Ein Bagger ging kaputt, deswegen werden die Reste von „Erichs Lampenladen“ erst Anfang nächster Woche verschwunden sein. Der Coup der Barockbefürworter ist nicht aufgegangen; sie hätten den ihnen unliebsamen Teil der Geschichte gern pünktlich zur Jurysitzung am Freitag entfernt gewusst. Pech gehabt. PEZ FOTO: AP

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