piwik no script img

Aus der Mottenkiste

SPD-Europapolitiker wollen den Ostseeraum mit Autobahnen, Brücken und dem Transrapid beglücken

Nach Norden und Osten schweift der Blick. Eine bessere Zusammenarbeit der norddeutschen Bundesländer bei der Ausdehnung ihrer Kontakte in den Ostseeraum fordern die Europa-Politiker der SPD. „Hamburg und Norddeutschland müssen die Chancen der EU-Erweiterung nutzen“, forderte der Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Günter Frank gestern nach einer zweitägigen Konferenz des 5. Nordforums sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter aus sieben norddeutschen Bundesländern im Rathaus. Im Zentrum des künftigen „Dialogs“ aller Institutionen müssten, heißt es in einer verabschiedeten Erklärung, die Entwicklung von Wirtschaft, Forschung, Sozialpolitik und Verkehr stehen.

Zum letzteren Punkt wurden sogar konkrete Projekte wieder aus der Mottenkiste geholt. So wird eine Entscheidung über eine feste Fehmarn-Belt-Querung noch in diesem Jahr gefordert. Zudem solle der längst beerdigte Transrapid unter dem neuen Etikett „Eurorapid“ auf einem nordosteuropäischen Hochgeschwindigkeitsnetz von Amsterdam über Hamburg bis nach Skandinavien und in die baltischen Länder gleiten.

Begründet wurde dies mit Studien der Handelskammer und des Weltwirtschaftsarchivs, welche dem norddeutschen Raum Defizite bei der Verkehrsinfrastruktur und in der Kontaktpflege zu Osteuropa bescheinigen. Die wirtschaftliche Entwicklung durch die anstehende Ost-Erweiterung der Europäischen Union dürfe nicht an der Hansestadt vorbeigehen, so die Erklärung. sven-michael veit

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen