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Sieben Tage ohne

Holtzbrincks „Handelsblatt“ soll eine Woche auf die Dienste von dpa verzichten. Natürlich nur zur Probe

BERLIN taz ■ Aufregung gestern beim Handelsblatt, dem Wirtschaftstitel der Verlagsgruppe Holtzbrinck. Im wie üblich gut über das eigene Haus informierten Schwestertitel Tagesspiegel (Werbetext im Wirtschaftsteil: „Exklusivkooperation mit Handelsblatt“) konnten die RedakteurInnen lesen, dass sie ab sofort auf die Dienste der Deutschen Presse Agentur (dpa) verzichten dürften. Nur „vorübergehend, für eine Woche“, besänftigt der Verlagssprecher. Das sei eine „Routine-Bedarfsüberprüfung“, es gehe um die diversen dpa-Dienste, die das Handelsblatt beziehe. Und selbstverständlich sei das Ganze „ergebnisoffen“.

In der Redaktion ist dann doch von Vorbereitungen für neue Sparkurse und den Fall der Fälle die Rede. Dass kaum jemand vorher Bescheid gewusst habe und dass die Erklärung, man habe mit der dpa-Abschaltung einfach mal prüfen wollen, ob das überhaupt jemand merkt, arg flapsig sei. Jedenfalls ist der Handelsblatt-Ticker seit Mittwoch offiziell dpa-frei. Bleibt also nur zu klären, wie die Meldung „Rechnungshof kritisiert Verschuldung“ ganz oben in die Nachrichtenspalte auf der Seite 3 des gestrigen Handelblatts geraten ist. Denn dahinter steht als Quelle – man ahnt es schon – dpa. STG

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