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schulzeitverkürzungDrei, sechs oder zwölf Monate?

Berlins Abiturienten sind zu alt, eine Verkürzung der Schulzeit ist dringend notwendig. Einsichten, die nach dem schlechten Abschneiden deutscher Schüler bei der Pisa-Studie Konsens sind. Die entscheidende Frage bleibt: Wie verkürzen, ohne die Oberstufe in einer Notoperation zu verstümmeln und durch weniger Unterricht die Qualität der Abschlüsse zu gefährden? Die Antwort muss heißen: mit einer stützenden Reform der unteren Klassen, vor allem der Sekundarstufe I.

Kommentar von SUSANNE LANG

Denn Pisa hat vor allem eines gezeigt: Die 15-Jährigen sind es, die Kompetenzschwächen haben. Die Berliner Schulpolitik erweckt zurzeit trotz des dringenden Handlungsbedarfs mehr den Anschein, als spiele sie ein buntes Schulverkürzungsquiz. „Drei, sechs oder zwölf?“ heißt die Show, und nun ist es Schulsenator Klaus Böger, der sich in bester Spiellaune zeigt. Zuletzt sprang man auf das Feld der dreimonatigen Verkürzung, der Gesetzentwurf befand sich sogar bereits im Parlament. Zwischendurch war mal kurz die Option sechs Monate in der Diskussion, nun folgt der Riesensatz des Schulsenators, der „aktiv“ auf das Modell Kürzung um zwölf Monate gesprungen ist.

Bögers Vorhaben macht jedoch nur Sinn, wenn er eine Umstrukturierung der Mittelstufe vorlegt und von Anfang an transparent macht. Lehrer, Schüler und Eltern müssen informiert sein, wie Qualität der Ausbildung trotz der Verkürzung der Unterrichtszeit garantiert bleibt und die Reform nicht zu einer reinen Mehrbelastung führt. Das Schulsystem braucht Reformen – und die vor allem schnell. Zeit für Raterunden darf es nicht mehr geben.

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