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Schröder wirbt für Kulturdialog

Einigkeit mit Malaysia über die Notwendigkeit der Stärkung der Vereinten Nationen

BERLIN taz ■ Bundeskanzler Gerhard Schröder ist gestern zum Auftakt seiner Südostasienreise mit Malaysias autoritärem Premierminister Mahathir Mohamad am Regierungssitz Putrajaya bei Kuala Lumpur zusammengetroffen. Die beiden Regierungschefs sprachen sich für die Stärkung der UNO aus, die beim Wiederaufbau des Irak eine wichtige Rolle spielen müsse. Mahathir hatte wie Schröder den Irakkrieg abgelehnt.

Mit seinem Besuch, dem ersten eines deutschen Kanzlers, erkennt Schröder die gewachsene Bedeutung Malaysias an. Das Land führt zurzeit die Blockfreienbewegung sowie die Organisation der Islamischen Konferenz. „Der Dialog mit einem gemäßigten islamischen Land ist nicht zu unterschätzen“, sagte ein mitreisender Beamter zur taz. Schröder warb um einen Dialog der Kulturen und bezeichnete dabei den multireligiösen Vielvölkerstaat Malaysia als Modell.

Schröder habe Menschenrechtsverletzungen angesprochen, hieß es aus Delegationskreisen, doch wolle er darüber nicht öffentlich sprechen. Dies sei kontraproduktiv. So ist unklar, ob Schröder sich für politische Gefangene wie den früheren Vizepremier Anwar Ibrahim einsetzte. Der war in einem fragwürdigen Verfahren zu langjähriger Haft verurteilt worden, nachdem er sich mit Mahathir überworfen hatte.

Malaysia ist der zweitwichtigste deutsche Handelspartner der Region. Wegen der SARS-Epidemie hatte Schröder auf die Begleitung einer Wirtschaftsdelegation verzichtet und nur Wirtschaftsminister Wolfgang Clement und den Vorsitzenden des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft und Siemens-Chef, Heinrich von Pierer, mitgenommen. Siemens bewirbt sich zurzeit in Malaysia um zwei Großaufträge. Schröder reist heute nach Singapur und anschließend nach Indonesien und Vietnam. SVEN HANSEN

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