piwik no script img

vorlauf kinderhort Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

Nun war die Sache mit der real existierenden Demokratie schon für den einen oder anderen lang gedienten Westdeutschen mitunter so verwirrend, dass er sich sehr viel altmodischere Verhältnisse zurückwünschte. Heutzutage geht es nun manchem ehemaligen Bürger der DDR ähnlich. Dass sich wenigstens die nachfolgenden Generationen zurecht finden mögen im Irrgarten der vorgeblichen Volksherrschaft, das hat sich StattReisen vorgenommen. Der Verein eröffnet sein diesjähriges Programm mit Führungen für Kinder am Sonntag um 14 Uhr mit „Von Regenwürmern und hohen Tieren“ (Treffpunkt am S-Bahnhof Bellevue, Ausgang Holsteiner Ufer, weitere Termine: 25. 5., 15. 6., 20. 7., 17. 8., 21. 9., 19. 10. jeweils 14 Uhr). Der für Kinder von acht bis 12 Jahren geeignete Spaziergang führt auf seinem Weg durch den Tiergarten nicht nur durchs Regierungsviertel, sondern ebenso durch die Geschichte von Gewaltenteilung und Kanzleramt, von Love Parade und dem dort so beliebten Grillvergnügen. Wer seinen Nachwuchs nicht mit solchen Aktualitäten behelligen mag, dem bietet sich im Ethnologischen Museum (Lansstraße 8 in Dahlem) eine angemessen angestaubte Alternative: Ebenfalls am Sonntag, allerdings ab 15 Uhr, wird dort „Ein Spaziergang durch die Tempelstadt Angkor“ simuliert. Die berühmten kambodschanischen Tempel sind mehr als 800 Jahre alt, standen also bereits zu einer Zeit, in der Berlin noch eher Sumpf als Kapitale war. Nun steht der Hauptstadt wieder das Wasser bis zum Hals, wenn auch vornehmlich finanziell. Der Berliner Bausumpf ist ebenfalls berühmt. All das sind doch Traditionen, auf die sich aufbauen lässt, schöne Traditionen, wenn auch nicht so ehrwürdig wie die Tempel von Angkor Wat.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen