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BUCHTIPPS

Zu Andalusien

Andalusien, das ist die Blütezeit der arabischen Kultur, hier wurde der sehnsüchtige Dichter García Lorca geboren, Tapas, Oliven, Sherry, Osborne prägen die Tischkultur und Flamenco und Stierkampf die zahlreichen Feste. Ulrike Fokken hat sich diese Ingredienzen des spanischen Südens näher angeschaut und in kurzweiligen Essays beschrieben. Das Buch in der Reihe „Picus Lesereisen“ ist kein Reiseführer mit Gebrauchswert zwischen Hotel und Wanderroute, sondern eine Einführung in die Lebenswelten des Südens. Die Autorin hat sich unter den Erdbeerpflückern von Huelva genauso umgeschaut wie an den Stränden von Torremolinos oder in den Alpujarras, den Bergen mit den weißen Dörfern. Das Buch ist eine gelungene Annäherung an Spaniens Süden und seine Besonderheiten, auch bestens geeignet für die Lehnstuhlreise zu Hause. ED

Ulrike Fokken: „Der Sherry, el Toro und die Erdbeerpflücker. Südspanische Siestas“. 130 Seiten, Picus Lesereisen, Wien 2004, 13,90 €

Beim ersten Blättern greift man sich an den Kopf. Die Fotos kommen daher, als sei das andalusische Schauspiel für den Fremdenverkehr das Maß aller Dinge: stolze Caballeros hoch zu Ross, weiße Dörfer in perfektem Licht, mandeläugige Señoras in allerliebsten Rüschenkleidern und ein rassiger Knackarsch-Torero in bester Pose. Der Einzelband ist verblüffend reich an teuren Grundrissen und Stadtplänen, es gibt einen besonders detaillierten Kartenatlas. Ob die Autorin über die wildromantische Gebirgswelt der Alpujarras schreibt, über hauchdünn geschnittenen iberischen Schinken oder den Dichter Federico García Lorca: Maria Anna Hälker ist offenbar regelrecht verliebt in Andalusien. Dafür ist das Verhältnis der Spanier zu den Sinti und Roma so sensibel beschrieben wie Ökologie und Fiestas der südlichsten Region Spaniens. Ein praktischer Reiseführer, nur stellenweise etwas zu schwärmerisch. TOBIAS BÜSCHER

Maria A. Hälker: „Reisetaschenbuch Andalusien“. DuMont, Köln 2004, 252 Seiten, 12 €

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