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Grundsteinlegung

Drogenfachleute planen neuen Standort für den Fixstern im Schanzenviertel. Heute symbolischer Baubeginn

Argumente, sagt die Fachkommission Drogenpolitik der Gewerkschaft verdi, gibt es keine dagegen, sondern nur dafür: Wenn die Drogenhilfeeinrichtung „Fixstern“ am Schulterblatt zum Jahresende geschlossen wird, soll sie an einer anderen Stelle im Schanzenviertel wieder eröffnet werden – auf der so genannten Brammerfläche Ecke Schulterblatt/Max-Brauer-Allee. Heute abend wird dort symbolisch der Grundstein gelegt.

Dass der Fixstern am Schulterblatt geschlossen wird, steht schon lange fest. Bis zum Regierungswechsel waren die Betreiber aber davon ausgegangen, einen neuen Standort im Quartier zu bekommen: In der benachbarten Lagerstraße. Diese Pläne hat der Schwarz-Schill-Senat inzwischen gekippt. Er sieht keinen Ersatz für die Einrichtung im Stadtteil vor. Stattdessen gibt es nur Überlegungen, die Kapazität des Fixstern durch eine entsprechend große Fixerstube im neu entstehenden Drogenzentrum im „Wüstenrothaus“ am Hauptbahnhof aufzufangen.

Dagegen aber gibt es breiten Protest. Fachleute fürchten nicht nur, dass die Junkies, die den Fixstern zurzeit als tägliche Anlaufstelle nutzen, dann unversorgt bleiben werden – denn die Szene, so das Argument, können man nicht einfach in ein anderes Viertel verpflanzen. Sie prophezeien zudem eklatante Auswirkungen auf das Schanzenviertel: Wenn die Junkies nicht mehr im Fixstern ihre Drogen konsumieren können, werden sie das verstärkt in Hauseingängen und auf Kinderspielplätzen tun.

Auch verdi hat sich dem Protest nun angeschlossen. Der dürfe nicht den im Fixstern Beschäftigten allein überlassen werden. Denn die, heißt es in einer Stellungnahme der Fachgruppe Drogen, „haben mit hohem Einsatz Menschen unterstützt, die in dieser Stadt heutzutage nicht mehr geduldet werden“. ELKE SPANNER

Grundsteinlegung: Treffpunkt heute um 18 Uhr, Fixstern

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