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Auslieferung verlangt

Indonesien fordert von Schweden die Auslieferung von drei als Flüchtlingen anerkannten Aceh-Führern

STOCKHOLM/BERLIN taz ■ Zwischen Schweden und Indonesien gibt es Spannungen, weil Jakarta von Stockholm die Auslieferung dreier Führer der separatistischen „Bewegung freies Aceh“ (GAM) verlangt. Hasan di Tiro, Zaini Abdullah und Malik Mahmood wurden schwedische Staatsbürger, nachdem Stockholm ihnen vor Jahren Asyl gab. Schweden lehnt die Auslieferung mit der Begründung ab, die drei hätten gegen keine Gesetze Schwedens verstoßen.

In Jakarta fordern Nationalisten, die sich wenig um die internationale Asylpraxis scheren, von der Regierung, die Beziehungen mit Stockholm zu kappen, zumal Schweden kein wichtiger Wirtschaftspartner sei. Schwedische Diplomaten in Jakarta erhielten anonyme Drohungen, weshalb Stockholm am Montag seine Botschaft dort vorübergehend schließen ließ.

Noch diese Woche will eine indonesische Delegation in Schweden versuchen, die dortige Regierung umzustimmen. „Wir sympathisieren nicht mit der GAM-Guerilla und lehnen auch den Wunsch der Aceh-Führer nach Selbstständigkeit ab“, erklärte Außenministerin Anna Lindh. Eine Auslieferung der GAM-Führer sei aber ausgeschlossen: „Ganz einfach deshalb, weil es schwedische Staatsbürger sind.“ Zurzeit geht Indonesiens Militär in Aceh mit einer Großoffensive gegen die GAM vor. R. WOLFF, S. HANSEN

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